Leserbriefe

Gratis-PR?

Ein guter Zeitpunkt für die Politikerin einer schwächelnden Partei, die generell eher mit vermeintlicher Optik als mit Inhalt glänzt, vor Wahlen kundzutun, dass sie auch mal populäre Musik hört. Der RS-Artikel war dann ja auch passend zur Person: kaum Inhalt und viel Wert auf optische Darstellung gelegt. Wieviel musste Frau Koch-Mehrin dafür springen lassen?

Ich hoffe, dass sich die generell eher kritischen RS-Leser nicht von solchen plumpen Anbiederungsversuchen täuschen lassen. Gerne zahle ich auch 50 Cent mehr pro Ausgabe und bekomme einen einigermaßen unabhängigen Journalismus geboten.

Der sonst zufriedene und treue Leser Wolfgang Lasar

Dauerhaftes Schwätzen

Was wird von Euch eigentlich für ein Bohei um diesen zu Knyphausen gemacht? Schon die damals dem RS beigelegte CD hat mich ratlos hinterlassen. Der Gesang schlicht bis schlecht, das Gitarrenspiel eher rudimentär. Abgesehen davon: Wirklich aufgefallen ist mir der Typ nur durch dauerhaftes störendes Schwätzen beim so wunderbaren Konzert von James Yorston beim ROLLING STONE Weekender. Wahrscheinlich hat Knyphausen Euch aus irgendeinem finsteren Grund in der Hand, anders kann ich es mir nicht erklären. Bent Ritter

Armutszeugnis

Die Reunion der Libertines, die mir einige Tage seeligen Dauergrinsens bescherte, wird lieblos in wenigen Zeilen abgehandelt. Einerseits bekommt man in den einschlägigen Fachmagazinen ständig zu lesen, diese Band habe den Rock’n’Roll gerettet, andererseits scheint sich nun niemand sonderlich für die Wiedervereinigung zu interessieren.

Stutzig machte mich auch Stuckrad-Barres Pop-Shopping-Kolumne. Die Bemerkung, man müsse Damon Albarn „eigentlich pausenlos auf die Fresse hauen“ ist ja wohl eher ein Armutszeugnis denn ein Zeichen guten Humors. Wenn ich jetzt schreibe, dass ich erst 15 bin, werdet Ihr wahrscheinlich ohnehin denken: Was weiß die denn schon? Also genug gemeckert, trotz allem seid und bleibt Ihr für mich doch die Nummer eins. Judith Barth

Mit oder ohne Slip

Schön, dass Ihr ein paar Zeilen für die großartige Julianne Moore übrig habt. Ihren Durchbruch auf „Jurassic Park III“ zu schieben, ist jedoch ungefähr so, als würde man jemandem „Magical Mystery Tour“ als die wichtigste Beatles-Platte verkaufen. Habt Ihr „Benny & Joon“ und vor allem „Short Cuts“ vergessen? Unter den unzähligen Schauspielern in diesem Film macht sie den stärksten Eindruck. Ob mit oder ohne Slip! Ich dachte, Ihr wüsstet das. Klaus Biehler

Spitzentruppe

Wie sich die Zeiten ändern. Als ich Ende der Sechziger bei der Truppe war, lag ich auf einer Acht-Mann-Bude, wir hatten alle ein bischen Heimweh und trauerten unseren langen Haaren nach. Ich hatte ein Grundig-Bandgerät mitgebracht und wir hörten Cat Stevens, Pink Floyd, CSNY. Vor der Formalausbildung schmiss sich einer einen LSD-Trip ein, und der Hauptmann kam bei einer Übung in den Panzer und wir diskutierten über Drogen, Musik und Gott und die Welt.

Heute sind sie in Afghanistan, wollen Rammstein, die Böhsen Onkelz und Bushido hören. Da kann ich nur sagen: Diese Truppe ist schon spitze! K. R. Sadowski

Inkontinenz

Ich komme ohne Fremdwörterbuch leider durch keine einzige Ausgabe des Heftes mehr durch. Ich rufe hiermit zum Deutschtümeln auf, auch wenn der „Gesichtserker“ wirklich nicht sein muss.

Sollte ein redaktionsinterner Wettbewerb den Hintergrund für die in meiner Wahrnehmung wachsende Anzahl und Exotik der Fremdwörter bilden, will ich nichts gesagt haben; das wäre dann wichtiger. Ansonsten gilt (so habe ich es irgendwo mal gelesen): Die exzessive Utilisation von Xenologismen ist die Artikulation verbaler Inkontinenz.

Ich schreibe Leserbriefe nur an Organe, die ich schätze, das ist mal klar. Florian Kolbe

Aus dem Forum

Ein Genuss

Am Wochenende habe ich noch gesagt: „Hoffentlich ist im neuen Heft ein Bericht von Maik über Rufus!“ Und schon ist mein Wunsch wahr geworden. Da kann mir selbst Frau Koch-Mehrin die Laune nicht verderben. Bester Beitrag in diesem Jahr bislang. Zappa 1

Alleinstellungsmerkmal

Einzigartig Doebelings 50. Wo gibt es so etwas sonst noch auf dem Markt? Unglaublich fundierte musikbezogene Begeisterung ohne jegliche Marktanbindung. Absolutes Alleinstellungsmerkmal für den deutschen Stone. Otis

Ratlos

Die Würdigung von Clint Eastwood freut mich (nicht nur) insofern, als ich offenbar nicht der Einzige bin, der seinen Regietätigkeiten eher verhalten gegenübersteht und den die allseitigen Lobhudeleien für „Mystic River“ oder „Million Dollar Baby“ ratlos machen. Sonic Juice

Sympathisch

Die fünf Seiten über „Shooting-Star“ Gisbert zu Knyphausen machen den modernen Liedermacher noch sympathischer, als er bereits ist. Raffiniert. Wer danach nicht unbedingt in das zitierte Album hineinhören mag, dem ist nicht zu helfen. Tolomoquinkolom

Ratlos

Gibt es niemanden, der Doebeling davon abhalten kann, Kritiken über Cliff Richard zu erstellen? Nail 75

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