Zeigt Lorde mit ihrem neuen Album-Artwork, wie sie verhütet?
Für das Cover ihrer neuen Platte „Virgin“ wählte Lorde einen provokanten Ausschnitt, der buchstäblich unter die Haut geht.

Die wichtigste Nachricht zuerst: Lorde wird am 27. Juni mit „Virgin“ eine neue LP herausbringen. Während der erste Höreindruck mit „What Was That“ vergangene Woche bereits andeutete, dass die Neuseeländerin nun wieder den kompromisslosen Art-Pop-Ansatz weiterverfolgt, mit dem sie berühmt geworden ist, sorgt erneut das Cover für Diskussionen.
Schon der Vorgänger „Solar Power“ entzweite Kritiker und Fans mit seiner Upskirt-Optik. Nun präsentiert Lorde eine Röntgenaufnahme, die offenbar ihren Beckenbereich zeigt, wobei ihre Hüftknochen, ihre Gürtelschnalle und ein Reißverschluss zu sehen sind.
Was nun viele verstört oder beeindruckt, ist ein intimes Detail, das auf der Aufnahme zu sehen ist: ein T-förmiges Objekt, das wie ein Intrauterinpessar anmutet. Damit wäre schlicht zu sehen, wie die abgebildete Person – mutmaßlich, aber unbestätigt die Sängerin – verhütend würde.
Ein IUP, bekannt auch als Spirale, wird in die Gebärmutter eingesetzt, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Es gibt verschiedene Arten, darunter die kupferhaltige Spirale und die Hormonspirale.

Lorde kündigt „Virgin“ als sehr persönliches Album an
Das hochintime Röntgen-Bild würde aber auch sehr deutlich zur Ansage Lordes passen, dass die neuen Songs zu „100 Prozent mit Blut“ geschrieben wurden. In einem Statement in Versalien verdeutlichte die 28-Jährige die Intimität ihrer neuen Platte:
„DIE FARBE DES ALBUMS IST KLAR. WIE BADWASSER, FENSTER, EIS, SPUCKE. VOLLKOMMEN TRANSPARENT. DIE SPRACHE IST SCHLICHT UND UNSENTIMENTAL. DIE KLÄNGE SIND, WO IMMER MÖGLICH, GLEICH. ICH HABE VERSUCHT, MICH SELBST ZU SEHEN, DURCH UND DURCH. ICH HABE VERSUCHT, EIN DOKUMENT ZU SCHAFFEN, DAS MEINE WEIBLICHKEIT WIDERSPIEGELT: ROH, URSPRÜNGLICH, UNSCHULDIG, ELEGANT, OFFENHERZIG, SPIRITUELL, MASKULIN. ICH BIN STOLZ AUF DIESES ALBUM UND HABE ANGST VOR IHM. ES GIBT KEINE MÖGLICHKEIT, SICH ZU VERSTECKEN. ICH GLAUBE, DASS ES UNS BEFREIT, WENN WIR DIE TIEFSTEN TEILE UNSERES SELBST IN MUSIK UMSETZEN.“
Im Netz sprechen viele Lorde-Fans davon, nicht vorbereitet gewesen zu sein auf so viel Offenherzigkeit. Manche vermuten, dass es sich um eine gesellschaftspolitische Aussage handeln könnte. Eine Userin lobte auf Instagram: „Eine Spirale auf Lordes neuem Cover??? KONTRAZEPTIVKÖNIGIN.“ Eine andere Anhängerin zeigte sich überrascht: „Hätte nie gedacht, dass ich Lordes IUP sehen würde, aber hey, alles ist möglich.“
In den letzten Jahren war es um Lorde etwas ruhiger geworden, produktiv blieb sie aber dennoch. „Solar Power“ erschien zwar bereits 2021, danach gab es aber noch eine EP mit neu aufgenommenen Songs aus diesen Sessions, die sie auf Māori sang. Mit Hunter Schafer aus „Euphoria“ plauderte sie zudem in einem Podcast, coverte Rosalías Song „Hentai“ und lancierte einen eigenen Radio-Sender. Zuletzt war sie auf der Compilation „Everyone’s Getting Involved: A Tribute to Talking Heads‘ Stop Making Sense“ auch mit einem Cover von „Take Me To The River“ zu hören.