Magere Ausbeute: Portishead haben nur 2.500 US-Dollar für über 34 Millionen Streams ihrer Songs erhalten

Kritik an Youtube, Spotify & Co: Geoff Barrow gab via Twitter bekannt, dass seine Band Portishead lediglich 2.500 US-Dollar an 34 Millionen gestreamten Songs verdient hat

>>> In der Galerie: Die wichtigsten Alben im Frühling 2015

Es ist keine neue Erkenntnis, dass sich das Einkommen durch Streaming-Modelle für Musiker in Grenzen hält.  Jetzt hat sich Portishead-Mitglied Geoff Barrow offensiv gegen Youtube, Spotify & Co gestellt: Wie „consequence of sound“ berichtet, hat seine Band lediglich 2500 US-Dollar (umgerechnet 2360 Euro) für 34 Millionen Streams erhalten. Das gab der Musiker jetzt via Twitter bekannt.

Sein zynischer Kommentar im Wortlaut:

„34,000,000 streams Income After tax = £1700 Thank U @apple @YouTube @Spotify especially @UMG News

for selling our music so cheaply.“

Damit sticht Barrow in eine bereits offene Wunde: Im März 2015 wurde ein neuer Report veröffentlicht, in dem deutlich wird, dass 1,87 Milliarden US-Dollar von Streaming-Diensten umgesetzt wurden – erstmals mehr als durch CD-Verkäufe (1,85 Milliarden US-Dollar). Dass die Musiker an diesen gigantischen Summen nicht ausreichend mitverdienen, liegt auf der Hand. Pro Song hat Barrow nur 0,0007 Cents einstreichen können. Man muss kein Prophet sein um daraus abzuleiten, dass sich das Model für unbekanntere Künstler momentan nicht rechnen wird.

Auf Twitter selbst erntete der Musiker auch Kritik: „Künstler, denen es wirklich schlecht geht, werden dich für deinen Kommentar schlagen wollen“, so der User „Already Dead“ als Anspielung auf Barrows offenbar finanziell privilegierte Situation. „Du weißt nichts über mich“, konterte der Künstler.

Es ist anzunehmen, dass Geoff Barrow auch dem neuen Projekt von Jay Z, „Tidal“, sehr kritisch gegenüber stehen wird. Der US-Rapper will mit seinem Streaming-Dienst den Marktführer Spotify ablösen.

Ob es in absehbarer Zeit ein neues Portishead-Album geben wird, ist nicht sicher. Das letzte Werk der Band war „Third“ (2008).

Hier das Stück „Glory Box“ hören:

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