Mai 2005: YouTube geht ins Netz

Für manche ist YouTube eine geniale Erfindung, für andere vor allem Zeitverschwendung. Wahr ist wohl beides. Auf jeden Fall ist „Broadcast Yourself“ einer der coolsten Slogans, die je verwendet wurden, um ein Medium zu vermarkten. Am 15. Februar 2005 gründeten die drei Ex-PayPal-Mitarbeiter Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim in Kalifornien YouTube, nachdem sie festgestellt hatten, dass es im Netz genau das noch nicht gab: ein Portal zum Hochladen und Anschauen von Music-Clips, Film- und Fernsehausschnitten und selbstgedrehten Filmen. Volltreffer – vom ersten Tag an profilierte sich die Seite als eine der großen Erfolgsgeschichten des World Wide Web 2.0. Bereits nach vier Wochen hatten drei Millionen User die Website besucht, und im Oktober 2006 erwarb der Suchmaschinenbetreiber Google die Firma – für 1,31 Milliarden (!) Euro an Aktien. Der besondere Reiz an YouTube: Jeder kann sein Fernsehprogramm selbst zusammenstellen, nach uralten Musikvideos forschen und alles in den eigenen Blog oder die eigene MySpace-Seite einbinden. Zudem hat sich eine starke Community entwickelt, eifrig werden die Clips benotet und kommentiert. Selbst Vinylsingles kommen hier zu Ehren, sie werden auf den Plattenteller gelegt und beim Rotieren gefilmt. Längst Vergessenes aus Zeiten, als es noch keine Videoclips gab, wird so wieder hör- und sichtbar gemacht – inklusive charmantem Knistern.

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