Mentor und Produzent

Dr. Dre hat bisher alle Eminem-Alben produziert, und für "Relapse" wagt er sich sogar wieder hinters Mikro

Jahrelang hatte Eminem-Produzent Dr. Dre das Mikrofon gemieden, doch auf dem neuen Album seines Schützlings, „Relapse“ rappte er nun gleich auf zwei Tracks: der Single „(Track A Bottle“ (zusammen mit 50 Cent) und dem Stück „Old Time’s Sake“. „Wenn Em und ich zusammenkommen und das Feuer erstmal brennt, kann alles passieren“, sagt er. „Wir treiben uns beide an. Und als ich ihn bei diesen beiden Beats am Mikro hörte, sagte ich ,Yo, da muss ich auch drauf sein.'“

Als die beiden im September 2007 erstmals für die Aufnahmen am neuen Album zusammenkamen, lief die Arbeit allerdings noch auf Sparflamme. „Wir haben allerlei ausprobiert, um zu sehen, was passiert“, so Dr. Dre. „Aber ich habe gemerkt, die Zeit war noch nicht reif… aber ich wusste auch, die richtige Zeit würde kommen. Em hat mir von seinen Probleme erzählt, und als wir uns dann das nächste Mal trafen, lief es wieder wie geschmiert. Wenn wir beide in the zone sind, kommen die Songs schneller, als wir sie aufnehmen können.“ Da war der Doktor nach all den Hochs und Tiefs, die sie gemeinsam durchschritten, wieder zufrieden mit seinem Patienten, wenngleich auch er, der ja durch seine Zusammenarbeit mit Rappern von Ice Cube bis 50 Cent schon so einiges an krassen Lvrics gewohnt sein dürfte, ab und zu Eminems mentaler Gesundheit zu zweifeln scheint.

„Ich bin vermutlich tatsächlich derjenige, der sich langsam an seine Texte gewöhnt haben sollte, denn ich höre sie ja schon, wenn er sie aufnimmt“, lacht er. „Aber wenn wir im Studio sind und er rappt über die Beats, denke ich mir manchmal: .Was zum Teufel hat er da gerade gesagt?“ Jedes Mal, wenn ich denke, etwas Verrückteres kann ihm nun wirklich textlich nicht mehr einfallen, setzt er noch einen drauf. Ich habe keine Ahnung, wo er den Scheiß herholt… Mann, ich will’s auch gar nicht wissen!“

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