Mr. Holland’s Opus

Stephen Herek

Manchmal überrascht uns Hollywood. Der durchschnittliche Kommerzregisseur Stephen Herek („Die drei Musketiere“) hat einen altmodischen Film gedreht und die US-Kritiker sind fasziniert. Der Hauptdarsteller wurde gar für den Oscar nominiert: Richard Dreyfuss verkörpert den E-Musik-Komponisten Glenn Holland, der in unsicheren Zeiten den soliden Job eines High-School-Musiklehrers annimmt. Bis zur Pensionierung verfolgt Herek den meist tristen Alltag des unscheinbaren Mannes, der an seiner Aufgabe wächst Generationen von Schülern vermittelt er die Liebe zur Musik, zum Spielen eines Instruments. Wenn die graue Maus seiner Klasse am Klarinettenspiel zu scheitern droht, hilft er ihr über alle Klippen hinweg. In der Klarinetta hat dieser Film sein Symbol gefunden: die Suche nach dem amerikanischen Traum, das Streben nach Glück, wie es in der Verfassung verankert ist. Am Ende, als Hollands „Opus“ – seine Sinfonie, an der er Jahrzehnte gearbeitet hatte – von der Musikklasse uraufgeführt wird, sitzt die Klarinettistin von einst, inzwischen Gouverneurin von Oregon, wieder am Instrument. Natürlich ist das entsetzlich sentimental aber niemand sollte sich der Tränen schämen. Hier hat sich noch einmal Hollywoods Handwerk in der Tradition von Frank Capra durchgesetzt.

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