Wie Zohran Mamdani: 10 Musiker mit zweiter Karriere in der Politik
Von Sonny Bono bis Zohran Mamdani: Diese zehn Musiker fanden nach der Bühne ihr zweites Leben in der Politik
Zohran Mamdani steht kurz davor, als erster ehemaliger Rapper Bürgermeister von New York City zu werden. Doch viele andere haben den Sprung von der Bühne in die Politik bereits gewagt. Bekannt wurde Mamdani zunächst als Rapper Mr. Cardamom, bevor er sich mit charismatischem Auftreten und seiner demokratisch-sozialistischen Haltung auf der politischen Bühne durchsetzte.
Seine Songs, in denen er seine indische Herkunft und ugandische Wurzeln feierte, deuteten bereits das politische Talent an, das ihn nun prägt. Auf der Debattenbühne teilte er gegen den früheren Gouverneur Andrew Cuomo aus – mit einer Schärfe, die Rap-Battles würdig war.
Mamdani ist jedoch nicht der Erste, der Musik gegen Politik eintauscht. Vielleicht liegt es an der Bühnenerfahrung, dass sich Musiker in der Politik wohlfühlen – mit unterschiedlich großem Erfolg. „American Idol“-Finalist Clay Aiken kandidierte zweimal für den US-Kongress, Country-Legende Kinky Friedman wollte Gouverneur von Texas werden, und Wyclef Jean versuchte sich 2010 als Präsidentschaftskandidat in Haiti – ohne Erfolg.
Musiker mit politischem Instinkt
Andere Musiker schafften den Übergang nachhaltiger. Nirvana-Bassist Krist Novoselic wurde demokratischer Parteifunktionär in Washington und engagierte sich für Wahlrechtsreformen. Max Weinberg, Schlagzeuger der E Street Band, arbeitete in der Stadtverwaltung von Delray, Florida. Und Jon Fishman, Drummer und Mitbegründer von Phish, kandidierte in Maine für den Gemeinderat von Lincolnville. Zwischen Tourneen und Politik setzte er sich für „Ranked-Choice Voting“ ein, ein System, das 2018 erstmals im US-Bundesstaat eingeführt wurde. „Ich könnte herumsitzen und nichts tun“, sagte Fishman, „aber wir haben alle eine Verantwortung für unsere Gemeinde.“
Sonny Bono und der Weg nach Washington

Der wohl bekannteste Musiker-Politiker ist Sonny Bono. Als Teil des Duos Sonny & Cher feierte er in den Sechzigern mit „I Got You Babe“ Welterfolge. Unzufrieden mit der Bürokratie in Palm Springs, kandidierte er 1988 für das Bürgermeisteramt – und gewann. 1994 zog er für Kalifornien in den US-Kongress ein, wo er sich für Umweltprojekte starkmachte. Nach seinem Tod bei einem Skiunfall wurde ein Urheberrechtsgesetz nach ihm benannt. Bono bleibt der einzige Kongressabgeordnete mit einem Nummer-eins-Hit.
John Hall und Martha Reeves
John Hall, Sänger von Orleans („Still the One“), engagierte sich früh in der Anti-Atomkraft-Bewegung und saß ab 2007 im US-Kongress. Während seiner Amtszeit kämpfte er für Energieunabhängigkeit und Umweltschutz. Nach seiner Rückkehr zur Musik veröffentlichte er 2021 das Album „Reclaiming My Time“.
Motown-Ikone Martha Reeves („Dancing in the Streets“) wurde 2005 in den Stadtrat von Detroit gewählt. Ihr Wahlkampf war nicht ohne Pannen – ein fehlerhaftes Flugblatt bezeichnete sie versehentlich als Mitglied der Detroit Lions. Nach vier Jahren zog sie ein versöhnliches Fazit: „Es war eine einzigartige Erfahrung. Ich bin froh, dass es vorbei ist, aber ich bereue nichts.“
Jimmie Davis – der singende Gouverneur
Jimmie Davis, bekannt durch „You Are My Sunshine“, wurde in den 1940ern Gouverneur von Louisiana. Während seiner ersten Amtszeit förderte er Bildung und Soziales – später, in den 1960ern, kehrte er ins Amt zurück, diesmal als Verfechter der Rassentrennung. Der „singende Gouverneur“ drehte sogar einen Film über sich selbst: Louisiana (1947).
Beto O’Rourke – Punk und Politik
Der texanische Demokrat Beto O’Rourke war Bassist der Punkband Foss, bevor er in den Kongress einzog. Gegner verspotteten seine musikalische Vergangenheit – doch sie verlieh ihm Glaubwürdigkeit. O’Rourke bekannte sich zu Bands wie The Clash und Minor Threat und sprach über den Einfluss der DIY-Szene von El Paso. Seine Nähe zur Subkultur wurde zum Symbol seiner Authentizität.