Neil Gaiman leakte „wirklich dummes“ Drehbuch vom „Sandman“, um Film zu verhindern

Bevor „Sandman“ eine Netflix-Serie wurde, griff Neil Gaiman zu drastischen Mitteln, um eine Verfilmung der Graphic Novel zu stoppen. Denn für ihn war das Drehbuch „das schlechteste, dass ich jemals gelesen habe“.

Als Netflixserie ist „Sandman“, die Umsetzung der Kult-Comics aus der Feder von Neil Gaiman, ein voller Erfolg. Wie schon bei „Good Omens“, der BBC-Serie zum Roman mit Coautor Terry Pratchett, übernahm Gaiman die Rolle des Showrunners selbst. Jetzt hat der Autor den Grund dafür verraten: Ein früherer Versuch, die Comics als Film umzusetzen, sei so schlecht gewesen, dass er das Drehbuch selbst an die Presse weitergab, um den Film zu verhindern.

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Schon in den Neunzigern sollten die Sandman-Comics unter Produzent Jon Peters als Film umgesetzt werden. Gaiman war vom Drehbuch aber rein gar nicht begeistert: „Es war ein Durcheinander. Es wurde nie besser als ein Durcheinander“, sagte Gaiman gegenüber rollingstone.com. „Es kamen riesige mechanische Spinnen vor.“

Das Drehbuch von Peters sei nicht nur viel actionlastiger gewesen als die philosophische Comic-Serie. Vor allem scheinbar willkürliche Änderungen dürften Gaiman verärgert haben. So hätten die Autoren die Hauptfigur Morpheus, den Herrscher des Traumreichs, und andere Charaktere wie Luzifer und den Korinther – eigentlich der Antagonist der Reihe – in eine Familie eineiiger Drillinge verwandelt. Gaiman sagte, dass er das Drehbuch deshalb selbst an die Entertainment-Seite „Ain’t It Cool News“ weitergab. Nachdem die dortigen Kritiker es verrissen, habe Peters von der Verfilmung abgesehen.

„Das schlechteste Drehbuch, dass ich jemals gelesen habe“

Mit der Erwähnung von Spinnen sorgte Gaiman vor allem bei Hollywoodkennern für Lacher. Denn Produzent Jon Peters ist für seine Vorliebe für mechanische Spinnen berüchtigt. Wie Regisseur Kevin Smith („Clerks“, „Dogma“) in einem Vortrag mitteilte, versuchte Peters, diese auch in seinem gescheiterten Superman-Film „Superman Lives“ unterzubringen. Stattdessen produzierte Peters „Wild Wild West“ – wo tatsächlich eine riesige mechanische Spinne auftritt.

Gaiman betonte, dass er normalerweise am Telefon nett und höflich auftrete. Als er mit einem Mitarbeiter von Jon Peters Büro telefonierte, habe er aber kein Blatt vor den Mund genommen. „Ich sagte: ‚Es gab darin nichts, das ich liebte. Es gab nichts, das ich mochte. Es war das schlechteste Drehbuch, dass ich jemals gelesen habe. Es war nicht nur das schlechteste ‚Sandman‘-Drehbuch. Das war das schlechteste Drehbuch, das mir je geschickt wurde.‘“

„The Sandman“ erschien ursprünglich von 1989 bis 1996 als Graphic Novel und machte Gaiman vor allem in der Gothic-Szene bekannt. Die erste Staffel der Netflix-Verfilmung ist seit dem 5. August auf der Streamingplattform zu sehen.

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