Neu im Plattenregal

Die Platten der Woche, mit Trail Of Dead und James Blake komplett im Simfy-Stream. Außerdem: Moddi, Jay-Z u.a.

And You Will Know Us By The Trail Of Dead – „Tao Of The Dead“
Conrad Keeley und Jason Reace haben zwar schon längst den Status und die Attitüde alter Hasen im Musikgeschäft, ihre Songs scheinen davon allerdings noch nicht betroffen zu sein. Auf ihrem neuen Album schaffen sie es wieder einmal, komplexe Geschichten in Songs zu zwängen, die mal stürmisch voranbrettern, nur um kurz darauf in fast kalifornisch anmutender Melancholieseeligkeit zu schwelgen. Wir haben das Album komplett in unserem Simfy-Player (siehe oben) und die Band in der nächsten Woche im Interview auf www.rollingstone. Hier noch eine Kurzdoku zum Album:

James Blake – „James Blake“
Der junge Herr ist eines dieser Hype-Phänomene der letzten Monate. Sein selbstbetiteltes Debüt muss nun dem in den Blogs dieser Welt hochgekochten Erwartungsdruck standhalten. Wer bei all dem heißen Gerede noch nicht weiß, wie James Blake klingt, dem seien hier ein paar erklärende Worte aus unserer Rezension in der Märzausgabe nahegelegt: „Im Prinzip ist Blake ein Soulman, der den Gospel in der elektronischen Kirche des 21. Jahrhunderts spielt. Hierfür bedient er sich der Produktionstechniken der Club-Musik: gepitchte Vocals, analoge Synthesizer, Vocoder, R&B-Samples und dergleichen. Blake ist also ein weiteres Beispiel für den zunehmend unverkrampften Umgang junger Musiker mit starren Genre-Grenzen und Codes.“ Oder man hört sich das Album einfach mal an. In unserem Simfy-Player. Hier noch eine Live-Session von James Blake:

Get Up Kids – „There Are Rules“
Das neue Album der Get Up Kids, die damals ein Jeder in die Emo-Schublade stecken wollte. Dass sie während ihrer jahrelangen Pause nichts verlernt und das Rad nicht neu erfunden haben, beweisen diese beiden Songs. Eine weitere Erkenntnis: Matt Pryors näselndes Samt-Organ klingt immer noch ganz wunderbar.

Moddi – „Floriography“
Wer unsere neue Ausgabe auf dem Wohnzimmertisch liegen (und sie gelesen) hat, wird diesen jungen Norweger bereits aus unserer „Breaking“-Rubrik kennen, wo er solch hippieske Dinge sagte, wie diese: „So wie man eine Blume lesen oder verstehen kann, so kann man auch meine Songs verstehen.“ Der Norwegerpulli, den er dabei trug, schrie derweil stumm und deutlich: „Naturfreund“. Aber dieses Auftreten passt nur zu gut zu den kammermusikalischen Kostbarkeiten, die Pål „Moddi“ Knutsen in flauschige Folkgewänder steckt, um sie vor der Kälte der Polarnacht zu schützen. Hier eine Live-Session, im Freien gespielt: Moddi (Lydverket Spanderer)

Bruno Mars – „Doo-Wops & Hooligans“
Max Gösche ist not amused vom Erfolgsalbum des Ex-Elvis-Imitators. So schreibt er in seinem, nun ja, Verriss in unserer aktuellen Ausgabe: „Kaufhaus-Pop, die 196ste: ‚Es ist besser, wenn du es nicht verstehst; hör einfach zu und hab eine gute Zeit‘, lautet die Gebrauchsanweisung, die Bruno Mars seinem Debüt gratis beigefügt hat.“ Bruno Mars‘ bewährtes Konzept: “ Manchmal klingt ‚Doo Wops & Hooligans‘ nach dem zerquälten R’n’B-Gedöns von One Republic, dann wieder nach dem unsäglichen Gejammer eines James Blunt. Gern entspannt sich Mars auch zu ein paar luftigen Beats und Vibes. Jack Johnson lässt grüßen. So klopft Mars die gesamte Riege des amerikanischen Songwriter-Mainstreams durch. Mit dieser Musik wird er mühelos die Hitparaden erobern, die ja auch nicht mehr als die verlängerten Laufstege internationaler Modehäuser sind.“ Nun ja – man mag den persönlichen Unmut verstehen, dennoch muss man Mars zugutehalten, dass er die Kaufhäuser wenigstens mit handgemachter Ware versorgt. Ob sich das – wie in Amerika bereits – auch hier wie geschnitten Brot verkaufen wird, werden die Charts der nächsten Wochen zeigen. Geben wir ihm also kurz die Gelegenheit, sich vorzustellen:

Hier der Clip zu „Grenade“:

Jay-Z – „All Black Everything“
Bis er wieder mit neuer Musik zeigt, wer heutzutage der Boss im Rap ist, füttert er die Massen mit raren Tracks, Remixen und Kollaborationen mit Kanye West, Rick Ross, John Legend, Dr.Dre, Drake, Snoop Dogg, Swizz Beats, Timbaland uvm. Dieser Song ist auch drauf:

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