Neu im Plattenregal: Die Alben vom 09. März 2012

Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Wallis Bird, Bowerbirds, Michael Kiwanuka, Mia., Sinéad O'Connor, The Stranglers und VCMG.

In unserem beliebten Überblick der Alben der Woche reisen wir weiterhin durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch im Plattenlädle, Eberhardstr. 7 in 72764 Reutlingen. Alle Infos zum Laden gibt’s hier.

Wallis Bird – „Wallis Bird“ (Karakter Worldwide/Rough Trade)
Die Review zum neuen Album der Wahlberlinerin finden Sie hier. Darin meint Kollege Ziemer: „‚Wallis Bird‘ ist ein inwendiges, kämpferisches, feierliches und kraftvolles Album – persönlicher Kehraus wird revolutionärer Akt, innerer Aufstand äußere Veränderung.“ Klingt doch gut…
>>>> Video: „Encore – The Movie“ (25-Minütige Doku mit fünf neuen Songs)
>>>> Video: „Encore“

Bowerbirds – „The Clearing“ (Dead Oceans/Cargo)
Max Gösche vergibt in der März-Ausgabe drei Sterne und meint: „Die Zeit scheint zu verfliegen bei dieser wunderbar unaufdringlichen Musik, bei der man sich irgendwann fragt, was eigentlich das Besondere an ihr ist. Die Songs selbst sind es sicher nicht, die könnten in ihrer Verträumtheit auch von jeder x-beliebigen Freak-Folk-Band stammen. Generell besteht die Kunst hier in der Andeutung von Ideen. Aber es sind vielmehr die Arrangements, die die Bowerbirds über den Durchschnitt heben.“ Aber, so sein Fazit: „Zu einem wahrlich großen Album gehört noch mehr.“
>>>> Albumstream
>>>> Video: So entstand „The Clearing“

Enno Bunger – „Wir sind vorbei“ (PIAS/Rough Trade)
Drei Sterne gibt es in unseren Kurzrezensionen für das neue Album von Enno Bunger: „Enno Bunger tauscht die Zuversicht des Debüts gegen eine neue Traurigkeit aus: Das zweite Album des Sängers und Pianisten ist die Verarbeitung einer gescheiterten Beziehung, die Tonlage ist Moll. Gut gemachte Klavierballaden, deutsche Songwriter-Poesie, abgedunkelte Wave-Melancholie. Nichts ist vorbei, alles geht weiter.“
>>>> Albumstream
>>>> Video: Enno Bunger bei Inas Nacht

Gary – „Hey Turtle, Stop Running!“ (Siluh/AL!VE)
Joachim Hentschel vergibt in unserer aktuellen Ausgabe drei Sterne und stellt klar: „Man muss die Band (Berlin/Hamburg) nicht darauf reduzieren, nachdem sie schon jahrelang darauf reduziert wurde, dass der Schauspieler Robert Stadlober ihr Sänger und Songschreiber ist.“ Sein Fazit zum neuen Album: „Das Großartige, manchmal Herzzerreißende an Gary ist, dass es ihnen gut hörbar gar nicht darum geht, ihre Vorbilder zu imitieren, sich in sie hineinzuversetzen. Dass sie auch heute nicht so tun, als wären sie dabei. Dass sie diese Musik mit der Attitude einer Kinderbande am letzten Sommertag spielen, verwildert, sehnsüchtig nach sich selbst, leicht atemlos. Aufrichtig. Und so werden auch die kleinen Platten richtig gut.“
>>>> Video: „Love, Love“

Grimes – „Visions“ (4AD/Beggars Group/Indigo)
Jürgen Ziemer ist in seiner „Beats“-Kolumne begeistert, vergibt vier Sterne und meint: „Ein bisschen Kinderzimmer, ein wenig Geisterwelt und dazu eine ordentliche Portion Kraftwerk: Die 23-jährige Kanadierin Claire Boucher wirbelt auf ihrem dritten Album so viele Einflüsse, Stile und Zitate durcheinander, dass einem davon fast schwindelig wird. Oft singt sie in einer sehr hohen, japanisch klingenden Stimme, die sich manchmal aber auch ein wenig an R&B und Soul kuschelt. Zola Jesus trifft Altered Images und die Flying Lizards.“
>>>> Video: Clip zu „Oblivion“

Michael Kiwanuka, – „Home Again“ (Polydor/UID/Universal)
Die Review samt Albumstream gibt es bereits hier online. Anfang nächster Woche präsentieren wir noch ein Videointerview mit dem Herren. Und: Unsere iPad-App-Leser dürfen sich über eine Akustiksession mit dem Herren freuen.
>>>> Video: Clip zu „I’m Getting Ready“
>>>> Video: Clip zu „Tell Me A Tale“


Mia. – „Tacheles“ (Island/UDP/Universal)
„Musik für hungrige Herzen in einer Welt, die bleibt.“ So befindet unser Kritiker in seiner Review.
>>>> Videointerview

Sinéad O’Connor – „How About I Be Me (And You Be You)“ (One Little Indian/Rough Trade)
So ganz überzeugt ist Jörg Feyer in seiner Rezension in der April-Ausgabe nicht – und vergibt lediglich zweieinhalb Sterne: „Dieses Album – mal wieder mit  Gatte Nr. 1,  John Reynolds, als Produzent erarbeitet – lässt diese Hoffnung keimen, wenn sich Sinead O’Connor sogleich leichten Herzens schwer aufbrezelt, um an der Ecke ‚4th & Vine‘ frohgemut in den Ehestand zu treten. Das hat eine Tragikomik, ist aber auch eine hübsch leichte Nachwehe ihres Reggae-Flirts ‚Throw Down Your Arm‘.  ‚Old Lady‘ und ‚The Wolf Is Getting Married‘ –  obschon als New Wave-Artefakte altbacken – schlagen sogar einen Funken Ironie aus diesem Sujet. Und die auch komische Wut der ‚Queen Of Denmark‘ (von John Grant, als einziges Cover) steht ihr sowieso gut.“
>>>> Video: Amateur Live-Aufnahme von „The Wolf Is Getting Married“

Jacques Palminger & 440 Hz Trio – „Jzz & Lyrk“ (Staatsakt/Rough Trade)
Das Studio Braun-Mitglied Palminger sagte in einem Interview zu diesem Album: „Vielleicht bin ich mehr Lyrik, als ich dachte. Sollte das der Fall sein, wird sich mein Ruf als Lyriker von hier aus sternförmig in der ganzen Welt ausbreiten.“ Äußerungen wie diese von einem wie diesem, darf man natürlich nicht allzu wörtlich nehmen, andererseits muss man schon sagen, dass seine mit obskuren Humor durchsetzte Lyrik alles andere als kalauernd daherkommt und in seinem perfekten Vortrag gut zur Musik des 440 Hz Trios passt, das sich um Ex-Die-Sterne-Mitglied Richard von der Schulenburg gruppiert. Ab heute sind die Herren auf Tour – sollte man sich nicht entgehen lassen, wie man hier sieht:
>>>> Live-Video: „Trio von ausnehmender Hässlichkeit“

Emeli Sandé – „Our Version Of Events“ (Virgin/EMI)
Drei Sterne gibt es von Kollege Lähnemann in der Aprilausgabe: „Am Unterhaltungswert gibt’s nichts zu meckern: Der bestens produzierte, klassische UK-Soul-Pop erinnert neben Massive Attack auch an Soul II Soul, die Chimes oder Joan Armatrading. Während ‚Maybe‘ klingt, als würde Tracy Chapman ‚Love Will Tear Us Apart‘ aufleben lassen, hat ‚Clown‘ das Zeug zu einer Filmhymne. Der Moment des Neuen, die Quadratur des Kreises, die ‚Unfinished Sympathy‘ 21 Jahre am Leben hielten – die fehlen leider hier. ‚Our Version Of Events‘ stellt sich immer retro dar, nie futuristisch.“
>>>> Video: „Mountains“ live

Norbert Schneider – „Medicate My Blues Away“ (Telemedia / Indigo)
Ein Österreicher, der uns den Blues singt? Da springen beim ein oder anderen Puristen die Warnlampen an. Und tatsächlich sollte man Norbert Schneider, trotz diverser Supportgigs im Vorprogramm von B. B. King nicht als Schüler des reinen Blues ansehen, sondern als das, was er ist: Ein versierter Mainstream-Act, der seine Hausaufgaben gemacht hat, und seine Einflüsse aus Blues, Swing und Pop zieht. Das funktioniert in den 12 Eigenkompositionen und zwei Covers ganz gut, lässt aber manches Mal die Experimentierlust und das Eigene vermissen. Ausgenommen davon ist das schräge „The Woman Can Stay But The Phone Got To Go“.  
>>>> Video: Clip zu „Medicate My Blues Away“

The Stranglers – „Giants“ (Ear Music/Edel)
Rüdiger Knopf vergibt in unserer April-Ausgabe dreieinhalb Sterne und meint: „Mindestens selten waren die Stranglers besser – und die zehn Songs lassen manches aus den 80er-Jahren vergessen, was Hit war und fad. Respekt.“ Aus diesem Grunde gibt es in der kommenden Woche noch ein Videointerview und eine Rolling Stone Session auf unserer Website.
>>>> Albumstream  

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VCMG – „Ssss“ (Mute/GoodToGo)
Vince Clarke (VC) und Martin L. Gore (MG) haben zusammen ein sympathisches Old-School-Techno-Album aufgenommen. Die Review dazu gibt’s hier.
>>>> Albumstream

White Rabbits – „Milk Famous“ (Mute/GoodToGo)
Satte vier Sterne vergibt Maik Brüggemeyer in seiner nächsten „Freistil“-Kolumne: „Schon für das letzte Album, ‚It’s Frightening‘, suchte sich die Band aus Brooklyn mit Spoon-Sänger Britt Daniel einen Produzenten, der ihrem ‚honky-tonk calypso‘ ein bisschen Kraut untermischte. Dieses Mal produzierte Mike McCarthy, der Spoon bei den letzten Alben im Studio half. Und so machen die White Rabbits mit ‚Milk Famous‘ ziemlich genau dort weiter, wo ihre Vorbilder mit ‚Transference‘ vor zwei Jahren aufhörten: hypnotische Loops, groovende Bässe, Britzelgitarrenattacken, polyrhythmischer Powerpop, nervöser Dance Pop und radioheadesker Wahnsinn. Eine Band, die immer besser wird, weil sie gut zuhören kann.“
>>>> Video: Clip zu „Milk Famous“

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