Neue Platten aus HipHop, Soul und Rhvthm’n’Blues

Die Ambitiomerte

Roots Manuva – Slime & Reason

Reflektiert, pointiert und in Sichtweite zu seinen Wurzeln: Als Enkel eines jamaikanischen Einwanderers, war es für den in Südlondon aufgewachsenen Roots Manuva nicht weit zu Dub, Reggae und dem abgehangenen Toasting seiner karibischen Vorfahren. Bekannt als außergewöhnlicher MC von Damon Albarns Gorillaz, legt er jetzt ein Album vor, das virtuos zwischen Geschichtsbewusstsein und Futurismus changiert. (Big Dada/ Rough Trade) Gesten kennt Kanye West:

Die Zeitlose

Dr. John & The Lower 911 – City That Care Forgot

Bienenfleißig wie eh und je, legt der Voodoo-infizierte Blueser, Jazzer und Funkmusiker Dr. John auch im fünften Karriere-Jahrzehnt neue Musik vor: Es ist sein sage und schreibe 33. Werk! Der Inhalt von „City That Care Forgot“ ist dabei durchaus tragisch: Die Stadt, über die er singt, ist seine Heimat New Orleans, die Platte ein tönender Liebesbrief an die Hurricane-gebeutelten Straßenzüge und seine Bewohner. So präsentiert er sich von einer herrlich zeitlosen und aufrichtigen Seite. (Cooking Vinyl)

Die Verrückte

dan le sac Vs. Scroobius Pip – Angles

Man kreuze The Streets, Beck Hansen und Weird Al Yankovic, und man erhält: die Zukunft des HipHop? Zumindest hat man das, was der Blogger dan le sac und der Slam-Poet Scroobius Pip machen, noch nie gehört. Erste Vorboten auf ihren klugen Irrsinn gab’s per Internet, wo „Thou Shalt Always Kill“, ihre Dadaismus-Version der zehn Gebote, lange vor Veröffentlichung kursierte. Auf dem Album samplen sie nun Radiohead und Billy Squier und rappen maximal lakonisch über Gott und die Welt. Gaga, aber irre unterhaltend. (PIAS/Rough Trade)

Die Umfassende

Various Artists – Back To Soul

Der Untertitel dieser Compilation fasst eigentlich präziser zusammen, worum es hier geht: „New Soul Queens And Legendary Divas“. Wer nicht unbedingt ins Soul-Fach gehört, passt umso besser in die Diven-Schublade, etwa Marianne Faithfull, die agilen Puppini Sisters oder Heulboje Lesley Gore. Der Rest aber bietet klassischen Soul bzw. Jazz: Amy Winehouse, Duffy, Amy MacDonald und Feist als Vertreterinnen der aktuellen Szene auf CD eins, Legenden wie Martha Reeves, Supremes und Billie Holiday auf der zweiten CD – ein Rundum-glücklich-Paket mit 31 Tracks. (Universal)

Die Gemischte

Various Artists – Verve//Remixed4

Bei den ersten drei Editionen dieser Serie hat die Formel funktioniert, auch auf der vierten „Verve//Remixed“ passt alles: Ein weiteres Mal hat sich die internationale Remix-Szene, darunter Künstler wie Truth & Soul, Diplo und 9th Wonder, mit Originalen aus dem Katalog des „Verve“-Labels beschäftigt, wobei der Fokus diesmal auf Soul und Blues lag.Zu Ehren kamen Vorlagen von u. a. Nina Simone, Dinah Washington, Sarah Vaughan und Ella Fitzgerald. Ein Bossa-Nova mit Astrud Gilberto rundet dieses coole Dancefloor-Paket ab. (Universal)

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