Neuer Vergewaltigungs-Vorwurf gegen Roman Polanski

Nachdem gegen ihn Haftbefehl wegen sexueller Gewalt erhoben wurde, floh der Regisseur in den 70ern aus den USA und lebt seitdem in Frankreich. Nun droht ihm ein weiterer Prozess.

Es ist bereits der vierte Vergewaltigungsvorwurf gegen Roman Polanski: Die ehemalige deutsche Schauspielerin Renate Langer meldete sich Ende September bei der Schweizer Polizei und beschuldigt den 84-Jährigen, sie 1972 mehrmals vergewaltigt zu haben.

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Polanski und Langer seien sich begegnet, als der Teenager in München als Model arbeitete, erklärte die ehemalige Schauspielerin der „New York Times“. Langer soll zu dem Regisseur nach Gstaad gereist sein, weil er interessiert war, sie für einen seiner Filme zu casten. Dort soll der französisch-polnische Künstler sie gezwungen haben, Sex mit ihr zu haben. Einige Monate hatte der Filmemacher Langer nach Rom für eine Filmrolle eingeladen, wie sie aussagte, und soll sie dort nochmals vergewaltigt haben.

Fall möglicherweise verjährt

Gut 45 Jahre später gab sich Langer bei der St. Galler Kantonspolizei zu erkennen. Die Staatsanwaltschaft wird nun prüfen müssen, ob der Fall bereits verjährt ist. Die heute 61-Jährige habe laut eigenen Aussagen aufgrund der Reaktion ihrer Eltern so lange geschwiegen, die nun nicht mehr leben würden.

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Polanski lebt aufgrund von einem juristischen Prozess in den USA seit 1977 im Exil. Der Filmemacher gab während den Ermittlungen zu, Sex mit einer 13-Jährigen gehabt zu haben, ohne sie dabei vergewaltigt zu haben. Nach 42 Tagen unter psychiatrischer Beobachtung floh Polanski unmittelbar vor der Urteilsverkündung.
Langers Vorwurf wurde kurz nach einem Interview bekannt, in dem der 84-Jährige erklärte, dass der juristische Prozess keinen Einfluss mehr auf sein Leben hätte.

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