Konzertbericht

Nick Waterhouse live in Berlin: Der „Fooler“ zwischen Wirklichkeit und Täuschung

Mit viel Retro-Charme spielt Nick Waterhouse sein aktuelles Album „The Fooler“ im intimen Rahmen des Privatclubs.

Nick Waterhouse steht im weinroten, bis zur Brust aufgeknöpften Hemd, dunklen Stoffhosen mit Bügelfalte, Loafern und einer Brille à la Ray-Ban-Clubmaster auf der Bühne – und für einen Moment sind die 50er Jahre zurück. Der 37-jährige Amerikaner hat am Dienstag im ausverkauften Privatclub in Berlin sein neues Album „The Fooler“ präsentiert. Am Einlass staut es sich, ein Blick auf die Wartenden verrät: im Durchschnitt ist das Publikum älter als der Musiker. Die Location ist klein, anheimelnd und schmeichelt mit ihrer Einrichtung seinem Retro-Look.

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Pünktlich betritt die Band, bestehend aus Schlagzeuger, Keyboarder, Kontrabassist und Gitarrist. Waterhouse kommt aus dem Backstage-Bereich. „Es ist schön, wieder in Berlin zu sein“, murmelt er ins Mikrofon und eröffnet die Show mit „Looking For A Place“, dem ersten Lied auf „The Fooler“. Ohne viele Worte zu verlieren, spielt er die weiteren elf Songs auf der Platte. Sie sind eine Hommage an die Stadt San Francisco, in der er lange lebte, und handeln von Wirklichkeit und Täuschung, Versuchung, Träumen und Vergessen. „Die Liebe ist ein Glücksspiel“, sagt der Sänger vor „Play To Win“, im nächsten Song, „Was It You“, folgen ihm die Zuhörenden auf eine imaginäre Straße – und der Titelsong, „The Fooler“, sei ein Song über uns alle.

Die Melodien und Arrangements klingen mal nach Country, mal nach Rock’n’Roll, vor allem aber nach Soul und R&B. Mit „Unreal, Immaterial“ endet das Album „The Fooler“- jedoch noch nicht das Konzert. Zwei Songs folgen: „Is That Clear“, erschienen im Jahr 2012 auf seinem ersten Album „Time’s All Gone“, und – weil er sich „in letzter Zeit sentimental“ fühle – „ Very Blue“ von der 2021 erschienenen Platte „Promenade Blue“. Die Band geht ab, die Fans wollen noch nicht nach Hause. Waterhouse kommt wieder auf die Bühne: „Ich möchte noch nicht ‚Gute Nacht‘ sagen!“ Mit dem Gute-Laune-Hit „La Turnaround“ belohnt er die Fans. Alle grölen mit, auch wenn nicht immer der Einsatz stimmt. Nick Waterhouse beschließt das Konzert mit „Song for Winners“: „Bis bald!“

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