Oasis – Manchester, Stadion Maine Road

Die Mädchen finden’s süß, wenn Liam in die Knie geht, die Augenbrauen zusammenzieht und seinen bösen Blick über die aufgewühlten Fan-Massen zu seinen Füßen schweifen läßt. Es ist ein dünnes Kreischen, das diese patentierte Feldherrenpose begleitet, nicht etwa, weil sich die Girls nicht ins Zeug legten, sondern weil sie hoffnungslos in der Minderheit sind und im wogenden Meer der Lads untergehen.

„It’s a dream come true“, hatte Noel Gallagher gestanden, als er sein Homecoming ankündigte in diesem Stadion, wo er unzählige Male Manchester City angefeuert hatte, meistens vergeblich. Sie sind mächtig stolz, die Jungs von Oasis, das ist nichts Neues. Übermächtiger noch scheint das Gefühl der Rührung zu sein, das sie zu übermannen droht, dem nachzugeben ihnen aber nie in den Sinn käme.

Nur wenige Stunden hatte es gedauert, dann waren die fast 80 000 Tickets weg, viele davon vom Mund abgespart. Oasis zu feiern heißt, die eigene mühselige Existenz offensiv zu verteidigen, mit erhobenem Haupt. Von Oasis lernen, heißt siegen lernen. Man hat nur versäumt, diese Erkenntnis den Kickern von Man City rechtzeitig mitzuteilen, die auf der Ehrentribüne platznehmen dürfen, während die ungeliebten Stars des Nobel-Clubs Man United ihren Zutritt erkaufen mußten. Eine halbe Million Pfund, so wird gemunkelt, wollen Oasis in die Trikot-Werbung von City stecken, zu spät für diese Saison, denn wenige Tage nach dem Maine-Road-Triumph ihrer Sponsoren ist der Abstieg der City-Underdogs aus der Premier League besiegelt. Meister wird, welche Schmach, Manchester United.

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