Perfect Circle – Der R.E.M.-Fanclub

Im Juni 1984 fing es an. Das R.E.M.Büro, „Athens Headquarter“ genannt, bekam schon nach der Veröffentlichung des zweiten Albums „Reckoning“ so viel Post, dass irgendein schlauer Mitarbeiter auf die Idee kam, gleich einen Fan-Club zu gründen. Weil das für eine noch relative neue Alternative-Rockband eine eher uncoole Sache zu sein schien, hieß er zuerst „fun club“. Es gab alle paar Monate einen Newsletter, hin und wieder Bandfotos oder andere Gimmicks. 1988 zählte der Fanclub schon 1800 Mitglieder, und zum ersten Mal wurde im Dezember ein Weihnachtspäckchen verschickt, das neben einer Karte und Stickers auch eine exklusive Single enthielt: „Parade Of The Wooden Soldier“ mit der B-Seite „See No Evil“ von Television.

Inzwischen ist das „Xmas package“ eine vielgeliebte Tradition – und die FC-Gebühr von zehn Dollar im Jahr (zwölf für Nicht-Amerikaner) schon wert. Da der Verein inzwischen mehr als 6000 Mitglieder zählt, müssen R.E.M. nicht nur stets ein bisschen Geld zubuttern, sie lassen sich auch in musikalischer Hinsicht nicht lumpen: Alle Jahre wieder gibt es Überraschungen. Mal ein Video (vom „Tibet Freedom Concert ’98“, mit einem Gastauftritt von Thom Yorke), mal eine CD, aber immer wieder die herrlich altmodischen Vinyl-Singles. 1997 kam die B-Seite, „Happy When I’m Crying“, von Pearl Jam, 1999 sang Neil Young mit („Country Feedback“ und seinen „Ambulance Blues“). Dazu packt die Band dann Kalender mit Fotos von Anton Corbijn, Magnete, Aufkleber und und und. Bessere Plätze bei Konzerten gibt es für Mitglieder auch.

Die vorerst letzte Single, mit „No Matter What“ und Alex Chiltons „Jesus Christ“, zierte ein Zitat von Martin Luther King: „Darkness cannot drive out darkness, only light can do that. Hate cannot drive out hate, only love can do that.“ Wenig später begann der Irak-Krieg.

Wer jetzt unbedingt beitreten muss: R.E.M. Fanclub, P.O. Box 8032, Athens, GA 30603, USA.

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