Pet Shop Boys – Actually

Punkte: 110

In jenem Sommer 1987 gab es kein Entkommen: Wer sich in die Disco seines Vertrauens begab, bekam unweigerlich „It’s A Sin“ und/oder „What Have I Done To Deserve This?“ (ein Duett übrigens mit Blues-Eyed-Soul-Ikone Dusty Springfield) zu hören. Mit diesem, ihrem zweiten Album, hatten Neil Tennant und Chris Lowe den Bogen endgültig raus, höchst modern und doch zeitlos gedrechselte Hitware mit unterkühltem Habitus und jeweils intelligentem Sujet unters Volk zu bringen. Tanzbar und geschmeidig war das, keiner klang eleganter als diese beiden Herrn aus London. Und ihre Melodien, ein wenig weltmüde angelegt, schienen mehr von der lässigen Eleganz alter Sinatra-Songs zu haben als von der schrillen Eitelkeit des gerade angebrochenen MTV-Zeitalters. Dazu zeigten sich die Gentlemen gerne in seriösen Zwirn gehüllt, gelassen lächelnd, mit leicht aristokratischem Zug um die Mundwinkel. „Actually“ ist Pop für Connaisseure (und die wurden in den Achtzigern nicht eben verwöhnt).

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