Pixies: „Bam Thwok“

Ein paar MP3s auf meinem Laptop schnüren mir vor Wehmut die Kehle zu. Die Zeit mit Napster war so wild und wuschlig gewesen – später kannte ich nur jemanden, der jemanden kannte, den man fragen konnte, wenn man aus „dem Netz“ etwas „gesaugt“ haben wollte. Das war einer der neuen Menschen, deren Hörgewohnheiten laut „Stern“-Bericht schon komplett revolutioniert sind von Download und Datentausch, bei denen der ganze Beatles-Katalog auf der Festplatte nicht größer als ein Gummibär ist. Trotzdem sank ich vor Scham in den Kinosessel, wenn der Spot mit den Raubkopierern kam. Das war echt kriminalisierend. Als ich dann an einem Samstag im Juni 2004 aus der Dusche kam (die Haare waren noch nass), setzte ich mich hin, lud das eben eröffnete deutsche iTunes von Steve Jobs herunter, tippte meine Kreditkarten-Nummer ein, obwohl ich versprochen hatte, das nie wieder leichtfertig zu tun. Es dauerte nur fünf, sechs oder sieben Minuten, bis er da war. Der erste legale Download meines Lebens. „Bam Thwok“, das exklusive Stück von den wiedervereinigten Pixies, das es nur bei iTunes gab. Kim Deal, die Schnapsschnauze, hat mich ins 21. Jahrhundert begleitet! Später hörte ich, die hätten den tollen Shop nur aufgemacht, weil sie wollen, dass die Leute noch mehr iPods kaufen. Die müssten bald billiger werden.

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