Psapp

musizieren mit Katzen und Eierschneidern

Das Paradies ist bedroht. Demnächst werden in King’s Cross die Bulldozer auffahren und es dem Erdboden gleichmachen. Momentan aber liegt es noch friedlich im Keller des Hauses von Psapp, nennt sich Studio, und heraus dringen viele seltsame Geräusche. „Es ist eine andere Welt“, sagt Galia Durant, „vollgestopft mit vielleicht 30 Keyboards und anderen magischen Dingen.“ Ungefähr 100 Spielzeugkatzen, zum Beispiel.

Durant wohnt unterm Dach und hat im Keller zusammen mit Carim Clasmann die seltsamen Songs auf „The Only Thing I Ever Wanted“ aufgenommen. Dann zeigt sie ein Foto des dritten Mitbewohners: Es ist eine Katze mit dem schönen Namen „Cat With No Name“. „Ja. bei uns geht es Pippi-Langstrumpf-artig zu.“

Clasmann ist bei dem Londoner Duo zuständig für einen Großteil der musikalischen Programmierarbeit und einen letzten Rest nüchternen Realismus. Der Sohn einer Palästinenserin und eines deutschen Jazz-Fans hat bis vor sieben Jahren in Köln gelebt, wo er als Toningenieur neben vielen anderen für die Einstürzenden Neubauten und die Toten Hosen arbeitete. Anzuhören ist das der Musik von Psapp nicht. Die ist weit weg von allen männlichen Rock- und Lärmklischees. Vor allem dank Durant. die den verführerisch schleppenden Gesang besorgt, das Zeichnen der Plattenhüllen und Website bevölkernden Comic-Figuren und das Basteln von kuscheligen Miniaturkatzen aus Wolle.

Zusammen suchen Durant, Clasman und die Katze nach neuen Sounds, und nach „der Diskrepanz zwischen Schönheit und Trash“. Sie besitzen allein vier Eierschneider, die immer mal wieder zu hören sind.

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