Radiohead über Songs auf der Tour und die Zukunft der Band
In ihrem ersten gemeinsamen Interview seit Jahren sprachen Radiohead über die kommende Tour und welche Rolle Thom Yorke bei der Zusammenstellung der Setlist spielt.
Radiohead haben sich zu ihrer kommenden Europatournee geäußert und auch erklärt, warum sie eine fast zehnjährige Pause einlegen mussten.
So musste sich Sänger Thom Yorke auch Zeit zum Trauern nehmen, nachdem 2016 seine Ex-Partnerin und Mutter seiner Kinder an den Folgen einer Krebserkrankunbg verstorben war. Bassist Ed O’Brien kämpfte zudem mit einer Depression und deutete an, dass die Chemie zwischen den Musikern während der „A Moon Shaped Pool“-Tour nicht mehr stimmte.
Wie sieht es nun aber mit den kommenden Konzerten aus? Für die bevorstehende Tournee der Band schickte Yorke seinen Bandkollegen eine Liste mit 65 potenziellen Songs für die Setlist. „Die wir alle gerade wie wild einstudieren“, so Gitarrist Jonny Greenwood in dem Interview mit der britischen „Times“. „Dann wird Thom auftauchen und sagen: Lasst uns die Hälfte davon weglassen.“
Im Gegensatz zu einigen anderen Reunion-Tourneen der letzten Zeit mit starren Setlists werden die Auftritte der Band von Abend zu Abend unterschiedlich sein. „Wir haben zu viele Songs“, sagte Yorke.
Und wie sieht es mit der Zukunft aus? „Ich weiß es nicht“, sagte Jonny Greenwood. „Wir haben noch nicht über die Tournee hinausgedacht.“ Yorke fügte hinzu: „Ich bin einfach nur verblüfft, dass wir so weit gekommen sind.“
Radiohead und der Gaza-Konflikt
Ein Teil des Gesprächs handelte auch von den Boykott-Drohungen gegen ihre Konzerte – vor allem von „Free Palestine“-Aktivisten. Hier herrschen offenbar verschiedene Meinungen zum Thema Gaza-Konflikt und Israel. Jonny Greenwood ist mit einer israelischen Künstlerin verheiratet und verbringt daher viel Zeit in der Region.
Schlagzeuger Philip Selway dazu: „Was die Boykottbewegung]von uns verlangt, ist unmöglich. Sie wollen, dass wir uns von Jonny distanzieren, aber das würde das Ende der Band bedeuten, und Jonny vertritt eine sehr prinzipielle Haltung. Aber es ist seltsam, von Künstlern geächtet zu werden, denen wir uns im Allgemeinen ziemlich verbunden fühlen.“