Till Lindemann: Hier ist der Songtext von „Zunge“

Der Rammstein-Sänger meldet sich mit seiner ersten Single seit den Missbrauchsvorwürfen zurück: „Zunge“

Till Lindemann hat seinen ersten Song seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen ihn veröffentlicht: Mit „Zunge“ übt sich der 60-jährige Rammstein-Sänger wieder in allerlei existenzialistischen Gedanken. „Ach, mein Herz, das ist gebrochen / Doch es schlägt noch, steht nie still“, trauert er. „Die Zunge sorgt für Worttransport /
Ich suche Fragen auf jede Antwort“ philosophiert er über die Dinge. Das Ekel-Video dazu hatte er bereits per Teaser angekündigt.

Zuvor sagte Lindemann einen Solo-Festivalauftritt für diesen Freitag mit dem „Lindemann“-Projekt in den USA ab

„Zunge“

Da ist ein Loch in dem Gesicht
Das ist der Mund, mit dem man spricht
Aus den Gedanken fällt ein Wort
Die Zunge sorgt für Worttransport
Ich suche Fragen auf jede Antwort
Muss alles sagen, jetzt und immerfort
Ich kann sie sprechen oder singen
Die Worte zwingen

Meine Zunge hat keinen Knochen
Und so sag‘ ich, was ich will
Ach, mein Herz, das ist gebrochen
Doch es schlägt noch, steht nie still
Meine Zunge

Da ist ein Loch in dem Gesicht
Denn ohne Sprache geht es nicht
Doch kommt es vor, dass man sich irrt
Wenn Herz und Geist so sehr verwirrt
Ich muss es sagen, kann mich nicht zügeln
Es ist der Wind unter meinen Flügeln
Ist der Sturm unter meinen Schwingen
Die Worte zwingen

Meine Zunge hat keinen Knochen
Und so sag‘ ich, was ich will
Ach, mein Herz, das ist gebrochen
Doch es schlägt noch, steht nie still
Meine Zunge

Das feine Wort war stets mein Feind
So viele Worte nicht so gemeint
So viel Sprache, so gemein
So viele haben so viel geweint

Meine Zunge hat keinen Knochen
Und so sag‘ ich, was ich will
Ach, mein Herz, das ist gebrochen
Doch es schlägt noch, steht nie still
Meine Zunge ist gefangen
Und sie kann sich nicht befrei’n
Deine Zähne weiße Zangen
Kann nicht singen
Nicht mal schrei’n

Wir berichteten zuvor:

Am 8. September um 15 Uhr feiert das neue Video von Till Lindemann Premiere auf YouTube. Es heißt „Zunge“ und zeigt – wie vom Künstler schon gewohnt – recht verstörende Bilder. Unter anderem ist er blutig und mit zugenähtem Mund zu sehen. Weitere Szenen, die er bereits auf Instagram geteilt hat, zeigen ihn zudem blutüberströmt in einem Käfig.

Ob sich Till Lindemann für den Clip tatsächlich den Mund zunähen ließ, ist unklar – das Teaserbild des mit einer Altersbeschränkung versehenen Videos sieht zumindest authentisch aus und zuzutrauen wäre es dem Musiker ebenfalls. Schließlich hat er sich früher bereits für den Dreh von „Ich tu dir weh“ ein Loch in die Wange stechen lassen, um aus dem Mund leuchten zu können. Des Weiteren sind in den Credits ein plastischer Chirurg samt Assistenz erwähnt, was für ein Zunähen sprechen könnte. Im Video zum Song „Zunge“ erscheinen auch eine Frau – Aglaya Tarasova – sowie ein Rabe. Außerdem werden in den Credits Tiger genannt, die offenbar ebenfalls eine Rolle im Clip spielen.

Was hat das Video zu bedeuten?

Angesichts der schockierenden Bilder liegt es nahe, dem Ganzen eine tiefere Bedeutung beizumessen. Ob Till Lindemann mit dem Video Stellung zu den Vorwürfen der vergangenen Monate beziehen möchte, wäre allerdings reine Spekulation. Laut „Bild“ soll zumindest der Song aber nichts mit der momentanen Situation zu tun haben. Wie die Zeitung erklärte, sei „Zunge“ bereits aufgenommen worden, bevor die Irin Shelby Lynn sich mit ihren vermeintlichen Erfahrungen auf einem Rammstein-Konzert zu Wort gemeldet hat.

Till Lindemann: Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingestellt

Nach fast vier Monaten, in denen sich Till Lindemann, aber auch seine Band Rammstein mit schweren Vorwürfen konfrontiert sahen, wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin kürzlich eingestellt. Aus juristischer Sicht kann dem Sänger somit derzeit kein Fehlverhalten nachgewiesen werden – dass die Vorwürfe „ausnahmslos unwahr“ seien, hatte er auch über seine Anwälte mitteilen lassen.

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