Rare Trax Vol 15 dub & beyond

Dub oder Version, Toasting oder DJ-Style - viele überlieferte jamaikanische Termina haben längst ihren Eintrag gefunden in der modernen Musiksprache. King Tubby hatte 1970 damit begonnen, bestehende Reggae-Songs mit Effektgeräten zu modifizieren. Die Dub genannten Hall- und Echoklänge sind seither als eigenständiges Genre geläufig. Und Stilgebungen wie TripHop, House, Techno und Ambient wären ohne die Erfindung des Dub nicht denkbar. Wir haben aus den Studios der klassischen und modernen Dub-Künstler die besten und prägendsten Werke hervorgeholt

Junior Delgado – Buffalo Soldier

Berühmt wurde der charismatische Vokalist Junior Delgado durch mitreißende Reggae-Hymnen. Diese Klassiker hat er für sein Album „Fearless“ musikalisch neu verpackt. Die Auskopplung „Buffalo Soldier“ schlägt eine Brücke vom Roots-Reggae zum TripHop, wo Delgados emotionaler Gesang mit den coolen Rap-Statements der amerikanischen Jungle Brothers kontrastiert.

Ruts DC Metts Mad Professor – Whatever We Do

Punk meets Reggae. Die Kooperation des Dub-Magiers Neil Fraser aka Mad Professor aus Guyana mit der rüpelhaften Londoner Punk-Band The Ruts entlud sich 1982 auf „Rhythm Collision „. Aus dem scheinbaren Gegensatz aus urbaner Härte mit jamaikanischen Drum- und Bass-Grundlagen entstand ein Orkan, der eine Schneise schlug für später UK-Dub-Acts. „Whatever We Do“ ist mit einer Mundharmonika der Höhepunkt von dem Remix-Album „Rhythm Collision Vol 1“.

Jalal – Mankind

Jalal gilt ab „Godfather of Rap“, der bereits in den frühen Siebzigern mit Spoken-Word-Sounds experimentierte. Der Mitbegründer der Last Poets lebt heute in Paris und hat für seinen Hit „Mankind“ die Creme der Londoner Dub-Musiker um sich versammelt. Das Experiment HipHop meets Dub ist in den Händen der Soundtüftler Adrian Sherwood und Skip Mc-Donald nie besser aufgeführt worden. Jalals eindringliche Plädoyer-Stimme krönt dieses Stück Dub-Geschichte.

Dub Ghecko – Love Like

Dub Checko ist ein All-Star-Projekt der Bristoler Dub-Szene, die sich von der Reggae-Hörigkeit des Londoner Zirkels wohltuend abhebt und genreübergreifend den Schritt in Richtung Dancefloor längst vollzogen hat Musiker von Portishead, Massive Attack, More Rockers, Henry & Louis sowie Smith & Mighty haben sich hier vereint, um den Hall- und Echo-Effekten neue Grundlagen zu bieten. Der Song „Love Like“ vom Album „Love To The Power Of Each “ klingt folglich vielseitig. Die Elemente des Dub werden mit TripHop und Dance Music unterlegt – und die Verehrung für Prince far I’s Donnerstimme ist unüberhörbar.

Bim Sherman – Just Can’t Stand It

Bim Sherman ist ein äußerst talentierter Roots-Reggae-Sänger, der sich mit seinem enormen stimmlichen Potentzial stets experimentierfreudig zeigte. 1976 startete er seine Karriere auf Jamaika, wo er Singles auf seinem eigenen Label Scorpio veröffentlichte, ehe er 1981 seine Heimat verließ und in England ansässig wurde. Dort entstanden verschiedene herausragende Reggae-Aufnahmen (unter anderem mit den Singers & Players), bevor er 1996 sein gewagtestes Projekt in Angriff nahm. Auf dem Album „Miracle“ treffen jamaikanisches Songwriting und indische Instrumentierung aufeinander. Wir haben „Just Can’t Stand It“ ausgewählt, um einmal die einzigartige Mischung aus emotionsgeladenem Unplugged-Reggae im Singer/Songwriter-Style mit dem auch nicht unbekannten Talvin Singh an seinen Tablas gebührend zu würdigen.

Impact All Stars – Just Another Dub

Das Label Blood & Fire verwaltet stilsicher und liebevoll Reggae-Perlen aus den 70er Jahren. Den Song ,Just Another Dub“ von den Impact Allstars des jamaikanischen Randys-Labels überträgt das Duo Sounds From The Ground mit vibrierendem Soul und atmosphärischen Ambient-Sounds ins Jahr 2000. Der Remix ist ein Paradebeispiel neuer britischer Dub-Schule, mit dem Sounds From The Ground dem alten Ken Boothe-Hit Just Another Girl“ ein wahres Denkmal setzen.

Seven Dub – Lego Blues

Das aus Patrick Bylebyl und Guillaume Metenier bestehende Duo sprengt den Rahmen herkömmlicher Dub-Musik. Ihre Beiträge für die Sampler des Chicagoer House-Labels Guidance sowie des New Yorker Labels Naked House betonen ihre Toleranz gegenüber Jazz, House, Dub und Dance-Grooves. Bei ihnen trifft analoge auf digitale Technik, kokettiert jamaikanischer Roots-Reggae mit Computer-Beats. Ihr Song „Lego Blues“ stammt vom Sampler „King Size Dub Vol 5“ und ist ein Ausdruck dieser geglückten Verbindung von Tradition und Moderne.

Rhythm & Sound – Never Tell You

Als Wegbereiter minimaler Techno-Soundscapes und der Initiierung von Heroin House sorgten die Labels Basic Channel, M/Maurizio, Main Street Records und Chain Reaction weltweit für Aufsehen. Die in Berlin beheimateten Schöpfer dieser Sound-Erneuerungen, Mark Ernesto und Moritz von Oswald, blieben betont bescheiden im Hintergrund: Noch heute verkaufen sie Platten im Hardwax-Laden. Auf „Never Tell you“ gelingt der Spagat zwischen urbanen Soundlandschaften und dem Inselflair von Tikimans Reggae-Gesängen paradigmatisch mit bizarrer Schönheit

Dubble Standart – Dinkeldub

Die Vienna Dub-Melange der Band Dubble Standart ist Ausdruck eines gelösten, freigeistigen Lebensgefiihls der österreichischen Hauptstadt in der Haider-Ära. Auf dem Song „Dinkel Dub“ verschmelzen sie unverkrampft und unvorbelastet gekonnt elektronische Klänge mit Dub und erzeugen so eine Soundlandschaft, in der Drum-’n’Bass ebenso Platz findet wie Electronic oder Modern Roots Music. In ihrer Controller Station wird live gejammt und produziert – und Dubble Standart nehmen uns dabei mit auf eine Reise nach Wien abseits ausgetretener Touristenpfade.

Dub Syndicate – Italbreakfast

Jamaikas Dub Syndicate ist das Aushängeschild von Adrian Sherwoods Londoner On-U-Sound-Labels. Mit präzisen Synthie-Eflekten und tonnenschweren Basslinien erzeugen sie ein dreidimensionales Klangbild. Bei „Ital Breakfast“ ist das Toasting des kürzlich verstorbenen DJs I Roy zu hören.

The Congos – Congoman

Das jamaikanische Vokaltrio nahm im Studio von Lee Perry mit „Heart Of The Congos“ einen Meilenstein der Reggae-Geschichte auf, aus dem der Song „Congoman“ stammt Perry hatte dafür ihre drei verschiedenen Stimmlagen und allerlei Gimmicks wie nachgeahmte Kuhlaute über einen unkonventionellen, aber fließenden Roots-Reggea-Sound gelegt

Sly & Robbie – Drilling For Oil

In den 70er Jahren als Riddim Twins berühmt geworden, beeinflusste ihr exaktes Zusammenspiel von Drums und Bass später Aufnahmen mit Bob Dylan, Simply Red und den Rolling Stones. Für „Drilling For Oil“ von dem Album „Strip To The Bone“ zelebrieren sie mit dem Produzenten Howie B perfekten Drum’n’Bass.

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