1962 :: Die letzte 25-cm-LP von Gainsbourg, heute ein sündteures Sammlerstück. Die „N°4“ mit ihren acht Chansons ist ein Pre-ziosum, leider komplett erfolglos, wenn auch nicht ohne Reiz: Stil gefunden, aber Thema verfehlt. Um Gainsbourg herum dröhnt der Teenie-Pop, Serge näselt verhallt Symbolistisches. Françoise Hardy oder Sylvie Vartan leiden an einfachem Liebeskummer, während Gainsbourg – mit dem Tanzorchester im Schlepptau – den erwachsenen Frauenvertilger spielt. Kompromisslos sagen die einen – die anderen nennen es falsches Timing. Da nutzt es auch wenig, dass er einem Twist-Tänzer ein Requiem widmet. (Das Geld kommt zu der Zeit durch die Gréco-Versionen seiner Lieder „Accordéon“ und „La Javanaise“, beide nicht auf der LP.)