Alice Cooper

Paranormal

Ear

Ordentliche, etwas zu glatte Hymnen vom Schockrock-Meister

Niemand will etwas Böses über ­Alice Cooper schreiben. Nicht weil er dann mit seiner Guillotine, seinen Schwertern oder Schlangen kommt, sondern weil Vincent Damon Furnier so ein liebenswerter Typ ist. Er lässt sein Bühnen-Ego, wo es hingehört, und spielt privat lieber Golf, als sich wichtigzutun. Und Alice’ Shows sind immer großes Entertainment, wenngleich sie nicht mehr schocken.

Seine Alben sind auch noch okay, viel mehr leider nicht. Bob Ezrin bügelt die Lieder zu glatt, oft sogar die Stimme. Standard-Rocksongs wie „Para­noiac Personality“ oder „Genuine American Girl“ gehen zwar sofort ins Ohr, aber auch schnell wieder raus. Und vorsichtshalber hat ­Alice ein paar Live-Versionen seiner Hits dazugepackt, was nie eine gute Idee ist: Gegen „No More Mr. Nice Guy“ und „Only Women Bleed“ hat nichts eine Chance.