Bad Religion :: The Empire Strikes First

Auf die kann man sich verlassen: Sozialkritik-Punkrock oberster Qualität

Jetzt mal ketzerisch gefragt: Würde es überhaupt einer merken, wenn Bad Religion aus den Songs der letzten drei Alben ein neues kondensierten und Greg Graffin einfach neue, den gewandelten politischen Weltenläuften angepasste Texte drübersänge? Aber solche Fragen stellt man natürlich nicht. Und was sagt das schon aus über die Qualität dieser neuen Produktion? Die ist gewohnt gut. Dem aktuellen Schützenfestschlagzeuger hat man einmal mehr das Uhrwerk überdreht – und jetzt geht er die ganze Zeit ziemlich vor. Brett Gurewitz schlägt sich dazu die passenden Simpel-Riffe ab, und Graffin schreit weiterhin ohrenkriecherische Schlagermelodien, um seine wackeren Agitprop-Litaneien unters große Volk zu bringen. Man nimmt ihm den Arger immer noch ab. Zum Beispiel darüber, dass Bush, der den Neoliberalismus der Großkonzerne politisch durchpaukt, ausgerechnet von den Arbeitern und sozial Schwachen gewählt wurde: „Can this be what they voted for?“ Hoffentlich hört ihm einer zu! Zurzeit sitzt er sicher gerade an einer knallharten Up-Tempo-Nummer über die folternden GIs in Abu Gharib – auch den will man später mal hören und angeekelt den Kopf schütteln. Auf Bad Religion kann man sich eben noch verlassen!

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