Beats VON JOACHIM HENTSCHEL :: Chris De Luca & Peabird – Deadly Wiz Da Disko (K7 / ZOMBA)

Chris De Luca & Peabird – Deadly Wiz Da Disko (K7/ZOMBA)

Um die Zukunft des HipHop zu ertragen, brauchst du mehr Mut, als du denkst. De Luca ist eine Hälfte der Münchener Elektro-Wiesel Funkstörung, mit Partner Peabird 4 und einigen Gastartisten (unter anderem dem AntiPop Consortium) hat er nun diese verspulte Ausnahme-Platte gemacht, auf der kein leichter Flow erlaubt ist, auf der die Maschinen rappen müssen wie die Menschen und die Basstrommeln wie nukleare Giftpilze aus dem Boden schießen. Ein Elektroschock mit Breakbeats und Scratches, spektakulär und schlau. Und wer will, kann sogar mit dem Fuß dazu wippen. Mit letzter Kraft. 4,5

Martini Bros – Play (UNIVERSAL)

Samstags, ein Uhr nachts, in Deutschland. In einem Cordhosen-Club in Köln oder Berlin natürlich, wo House poppigsein darf und seit kurzem auch auf deutsch gesungen wild, manchmal sogar durch einen Vocoder. Kein Fehler, das Album der zwei Berliner Recken, aber etwas freudlos und zweidimensional. 2,5

Latination 3 (universal)

Sowas kauft man normalerweise, wenn man aus dem Spanien-/Mexiko-/Uruguay-Urlaub zurückkommt und das Heimatland „richtig schlimm“ finden will. Die bekannteste Künstlerin dieses Latin-Hk-Samplers ist Paulina Rubio (vor kurzem nackig in „Max“), die anderen sind regionale Größen mit Samba- und Flamenco-Pop. Kein Kitsch, kein Nujazz. Ein Glück. 3,0

RJD2 – Deadringer (DEFINITIVE JUX/zomba)

Typ DJ Shadow: RJ. Crown aus New York ist einer der Sample-Sammel-Produzenten, denen die Verblüffung weniger wichtig ist als i dezente Farben, Geschmack und die Annäherung an den gleichmäßigen Herzrhythmus. Weitgehend instrumentaler HipHop, Harm rollend, organisch wie alter Soul. 3,5

Autechre – Gantz Graf(WARP/ZOMBA)

Sie tun weh, sie sind ganz die Alten: Akustikkoppler-Musik gegen alle Mathematik, Ärgernis oder Orgasmus. Drei Tracks, drei DVD-Videos. 2,5

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