Beats :: von Kloos & Wellner
Drum’n’Bass-Maestro LTJ BUKEM hat für „Logical Progression 2“ (EFA) seinen Kronprinz Blame an die Decks gelassen. Der hat nur Good-Looking-Releases aus dem DJ-Koffer geholt, gemixt wie kein Zweiter und gleich noch den schmooven MC Conrad Geschichten dazu erzählen lassen. So entstehen in England aus Drum’n’Bass-DJs echte Popstars!
Ähnliches gilt für GROOVE-RIDER, um den ein unglaublicher Kult betrieben wird. Als einer der Paten des Jungte darf er jetzt auf „The Prototype Years“ (Sony) seine Darlings der letzten vier Jahre in einer Art Retrospektive auf einem Majorlabel veröffentlichen. Düster, kraß, essentiell!
Im Herbst folgt sein erstes Album.
Wesentlicher entspannter geht es gewöhnlich im Südosten der Insel zu. MOVING SHADOW haben für „Storni Front The East 2“ (EFA) fernab des Londoner Trubels wieder starke Exklusiv-Tracks alter Freunde (PFM, JMJ, etc) und neuer Entdeckungen (Kudos, Universal!) zusammengestellt. Pflicht, aber weniger spektakulär ab Teil 1.
Jeden Tag eine gute Tat: In dieser Frequenz veröffentlichen K7 derzeit ihre DJ-Kicks-Serie. FARDA P heißt der Mann im Mittelpunkt von „DJ-Kicks: The Black Album“ (EFA). Bekannt ist er als Toaster der Rockers Hi-Fi, die auch hier an den Reglern stehen. Das Ergebnis ist ein Freestyle: tougher Dub-Shit mit Breakbeats und sehr coolem Em-Ceeing.
Soma, das Label von Daft Punk und Slam, feiert seine 50. Single nun mit der Compilation „Soma 50“ (RTD): zehn exklusive Tracks im typischen Soma-Stil zwischen dunklem Detroit-Techno, Future House und jazzy Drum’n’Bass. Ein Pflichtprogramm!
Einer der besten Tracks kommt von DJ Ewan Pearson, der als MAAS auch sein erstes Album „Latitude“ (Soma/RTD) veröffentlicht: eine einzige große Hommage an Juan Atkins, gepaart mit den fett rollenden Beats
Das METAMA-TICS-Album (Clear/EFA) füttert die Tanzgelüste intellektueller Gemüter. Der Mix aus Minimal-House, Musikjournalisten und Kunststudenten versucht, die Krautrock-Elektronik der frühen 70er Jahre wiederzubeleben. Interessante Ansätze, aber auf Dauer nervtötend.
Ähnliches gilt für WE – obwohl auf „As h“ (Asphodel/EFA) teils sehr fette Beats unter den Minimal Art-Jazz-Hybriden liegen. Einige Tracks hervorragend! STEVE BUG a.k.a. Stefan Brügesch gehört zu den Besten hierzulande, wenn es darum geht, elektronische Tanzmusik zu fabrizieren. „Minimal Funk“ (Raw Elements/ EFA) hält auch, was der Name verspricht; CD 2 mit (unspektakulärem) DJ-Mix.
Das Skint-Label ist ja bekannt für recht vertrackte Instrumentals. „Brassic Beats 2“ (EFA) zeugt noch stärker als sein Vorgänger davon, daß eine Menge alter HipHop-DJs daran herumbasteln. Einzelne 12inches klasse (Fatboy Slim und Blackfeet), der Sampler durchwachsen.
Lateef The Truth Speaker und Lyrics Born sind zwei Rap-Poeten auf dem Label von DJ Shadow. Mit ihrem MC-Battle nennen sie sich LATYRYX und liefern mit „The Album“ (Soledsides/edel) einen sensationellen Soundclash ab.
Auch Wall Of Sound blickt zurück: „TheSecondXI“ (RTD) enthält die Singles 12 bis 22.