Beats von Kloos & Wellner :: VON KLOOS&WELLNER

Wenn eine Hommage an Jazz-Drummer Gene Krupa klingt, als hätte sich ein Traditionalist auf einen Rave verirrt und mit den härtesten DJs prächtig amüsiert, dann ist der Boden für einen ordentlichen Hype bestens bereitet Apollo 440 stießen mit „“Krupa“ mittenrein ins Wespennest – in England nutzte Sunkist den Song für einen Werbespot, hierzulande pickte „ran“ den Titel als Untermalung für den Abspann. „Electro Glide In Blue“ (Epic) heißt das Album von Apollo 440 – und es läutet das Jahr gut ein! Die Crew um den Prodigy-Drum-Programmierer Howard Gray verbindet auf faszinierende Weise grenzenlos alle Sujets, die in Instrumental-Versionen so richtig gut abgehen. Daß dabei echte Songs entstanden sind, liegt vielleicht auch an unterschiedlichsten Gastinterpreten wie Billy MacKenzie. 4,0

Purple Pnguins „“De-tuned“ (EFA) ist ein unauffälliges Konzeptwerk aus dem Hause Cup of Tea in Bristol, wo man die Musik verschiedener Kulturen mit demselben Geist zu lieben gelernt hat, den seinerzeit die Massive Attack-Posse auszeichnete. Langsam paaren sich daherschleppende HipHop-Beats mit Jazz-Elementen, verweben sich zu undurchsichtigen Grooves, die sich von hinten anschleichen und schließlich feist grinsend direkt vor deiner Nase stehen und nicht mehr aus dem Ohr weichen wollen. 4,0

„“Legally Stoned“ (EFA) ist genau der richtige Titel für die dritte Compilation des Higher Limits-Labels. Klassische Drum n’Bass-Sounds mit viel jazzy flavour, was man eben gerne hören mag, wenn der Morgen graut, der Kopf schwer und die Gedanken ach so leicht sind. Zwei CDs, eine davon als DJ-Mix. 4,0

Auch“ „Explicit Bass“ (Back To Basics) besteht aus dem bewährten Doppelpack. Den regulären Sanv pler gibt man ruhig dem kleinen Bruder, denn die wenigen Hits, die sich darauf verbergen, driften gar zu arg ins Schnulzige ab. 2,0

Der DJ-Mix von Mickey Finn ist hingegen ein kleines Kunstwerk: superschnell, rough und ziemlich ausgebufft! 3,0

Auch bei SIE darf man sich wundern, wie die Masterbänder je den Weg ins Preßwerk gefunden haben. Die Sounds auf „Ruben D’Alpha“ (Pussy Foot/NTT) sind so lethargisch, die Beats gleichzeitig aber so fett und die Grooves so satt, daß einen die vielleicht langsamste Band der Welt auf mysteriöse Weise in ihren Bann schlägt. 4,0

Und da wäre noch Nick Holder, der mit „“One Night In The Disco“ (K7/RTD) das andere Ende der House Music 1997 aufzeigt. Housebeats mit puren Discosounds, als seien Spiegelkugel, Afrolook und Brusthaartoupet gerade erfunden worden. Zwischen den üppigen Philly-Streichern und „“Get Up“-Chants riecht man förmlich die Schweißausbrüche halbnackter Tänzer in ausufernden Posen. Eine große Party – die aber leider auch ihre Durchhänger hat. 3,0

Tupac Shakur macht auch ein halbes Jahr nach seinem Tod Schlagzeilen in der Rap-Szene. „“The Don Killuminati – The 7 Day Theory“ (Interscope/MCA) ist sein musikalisches Vermächtnis. Aufgenommen unter dem Pseudonym Makaveli, klingt es natürlich wie ein 2 Pac-Album: Westcoast-G-Funk, der bei aller Perfektion spektakuläre Einfalle aber vermissen läßt. 3,0

Das New Yorker Duo Mobb Deep trug in der Vergangenheit seine Feindschaft zu 2 Pac gerne offen zur Schau – ihre Musik haben sie darüber zum Glück nicht vergessen: Auf „Hell On Earth“(Loud/BMG) setzen sie die dunkle Street-Attitüde ihrer ersten beiden Alben fort. Gastauftritte von Nas, Raekwon und Method Man tun ihr übriges. Erstes HipHop-Highlight ’97. 4,0

Daß die Poor Righteous Teachers Vorbilder der Fugees sind, zeigt die Tatsache, daß sie den Teachers auf deren „“The New World Order“ (Profile/edel) unter die Arme greifen. Das klare Bekenntnis zur „“Five Percent Nation“ verhindert indes den Durchbruch, 4,0

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