Black Hawk Down

Häuserkämpfe. MP-Salven von jedem Dach. Granatbeschuss in engen Gassen. Wer den Film sieht, bekommt mehr als eine Ahnung davon, wie ein Krieg auch heute noch aussieht. Denn jene Art von Gefechten mit Guerillas, die in Somalia 1993 die Amerikaner zum sofortigen Rückzug bewogen, sind ebenso wenig im Irak zu gewinnen. Damals schossen Männer des Diktators Aidid über Mogadischu einen Helikopter ab. Die Bevölkerung schändete den Leichnam des Piloten, versprengte US-Soldaten wehrten sich in den engen Gassen gegen überall lauernde Feinde. Scott zeigt die Gegner in „Black Hawk Down“ als anonyme Masse, was atmosphärisch an John Carpenters „Assault On Precinct 13“ erinnert. Aber auch die Gesichter von Ewan McGregor, Josh Hartnett, Orlando Bloom oder Eric Bana als Gls nimmt man in dem Chaos aus Staub, Blut und Explosionen bald nicht mehr einzeln wahr. Am Anfang werden sie noch vorgestellt, wie sie albern, prahlen, ihren ersten Kampfeinsatz herbeisehnen, bei dem man dann nicht mehr weiß, wer wo schießt und stirbt. Scott hat einen Militärfilm gedreht, dessen Bilder und Brutalität wie eine Bombe einschlagen, der nicht dagegen oder dafür ist, sondern vom Krieg erzählt. Nur das Ende, wenn die Überlebenden im Laufschritt wie eine Footballmannschaft das Lazarett erreichen, erinnert an ein heroisch-patriotisches Rekrutierungsvideo.

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