Blood Red Shoes :: In Time To Voices
Respektable, aber doch langweilige Platte des Brighton-Duos
Die beiden sind jetzt in dieser Phase. Das passiert, wenn eine Band zwei Alben mit relativ lauten und relativ gradlinigen Rocksongs herausrotzt. Dann sehnen sich die Musiker nach Höherem. So verkündet Laura-Mary Carter, Gitarristin und Sängerin des englischen Duos Blood Red Shoes, anlässlich des neuen Albums „In Time To Voices“: „Wir haben auf das Regelwerk gepfiffen. Wir fühlen uns jetzt wie eine völlig andere Band.“ Und Schlagzeuger Steve Ansell beklagt: „Moderne Bands wirken auf uns viel zu glatt und vernünftig.“
Es ist das alte Spiel vor einer neuen Platte: Immer schön sagen, wie wahnsinnig man sich weiterentwickelt habe. Doch immerhin stimmt: Die Blood Red Shoes spielen ihre Songs nicht mehr so jugendlich-direkt wie in früheren Tagen. Der Wille, ein Album zu machen, nicht bloß eine Sammlung von Songs, ist den beiden anzumerken. Die Stücke sind düster, sie haben Brüche, sie sind mal schnell, mal langsam, mal laut, mal leise, meist stark verzerrt. Wer da an Bands von The Kills bis Pixies und Sonic Youth denkt, liegt gar nicht mal falsch.
Die Sache ist bloß die: Wo ein Wille ist, da ist nicht immer ein Weg. Sie haben Ambitionen, doch bis auf wenige Ausnahmen („Stop Kicking“) gelingt es der Band nicht, Songs zu schreiben, die hängenbleiben. Nicht, weil die Lieder zu komplex sind. Sie sind schlicht auf recht hohem Niveau langweilig. (V2/Cooperative) Sebastian Dalkowski
Beste Songs: „Stop Kicking“, „Cold“