Blue Merle – Burninq In The Sun

Blue Merle? Was soll das nun wieder sein? Der Ausdruck stammt aus dem Led Zeppelin-Song „Bron-Y-Aur Stomp“ („Teil your friends all around the world/ Ain’t no companion like a blue eyed merle“, was immer das bedeutet), ist aber auch der Name einer Collie-Sorte – und der Band natürlich vor allem deshalb recht, weil er alles und nichts bedeuten kann. So ist das ja zum Beispiel auch bei – Coldplay. Nicht daß man diese Bands vergleichen sollte. Okay, Luke Reynolds klingt haargenau wie Chris Martin, wenn er jammert und schwelgt. Okay, die Melodien wollen genauso riesengroß und unvergeßlich sein und dabei doch unaufdringlich bleiben. Okay, man muß sie doch vergleichen. Und dabei feststellen: Blue Merle sind nur zweite Klasse. Da fehlt etwas. Etwas Eigenes vielleicht.

Interessante Ansätze sind ja da. Die vier kommen aus Nashville, deshalb legen sich bei „Lucky Tb Know You“ schon mal eine unerbittliche Fiddle über den larmoyanten Gesang, es wird auch nicht an hübschen Mandolinen gespart. Aber die durchaus ansprechenden Arrangements können leider auch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Songs selten mehr als Durchschnitt sind. Bei „Made To Run“ verliert man nach spätestens zwei Minuten die Lust, weil es sich so gleichförmig dahinschleppt; angefolkte, wehmütige Rührstücke wie „Places“ haben Bands wie die Counting Crows schon massenhaft (besser) geschrieben. Dabei steht Blue Merle diese Richtung ganz gut – sie liegt ihnen eher als die übertrieben expressive, die sich einer wie

Chris Martin nur leisten kann, weil er immer weiß, wann es genug ist Zu viel Gefühlsseligkeit schlägt eben schnell in Duseligkeit um.

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