Blumfeld :: Die Welt Ist Schön

Eine Compilation mit Single-Tracks aus den frühen Tagen der Band

Eine Compilation mit Single-Tracks aus den frühen Tagen der Band Obacht bei der Lektüre alter Tagebücher und Briefe. Gut möglich, dass man sich hernach müde und matt fühlt, tranig wehmütig, weil man damals noch wusste, was man wollte. Oder zumindest wollte und das angemessen pathetisch zu formulieren wusste. Wir rauften uns die Haare, waren im Zweifelsfall lieber alleine allein als gemeinsam einsam, und selbst die Bitterkeit war damals schöner. Heute denken wir vermehrt über Frisuren nach und kochen Samstagabend mit Freunden irgendwas mit Rucola. Für junge Leute, die Blumfeld erst seit dem letztjährigen Abi-Schwoof kennen, zeigt „Die Welt ist schön“ dagegen die frühen Blumfeld in nuce: Distelmeyer hetzt eifrig und atemlos durch „Ghettowelt“, erklärt in „Der Angriff der Gegenwart (auf meine übrige Zeit)“ kurz mal den Kapitalismus und den restlichen Stand der Dinge, und die Gitarren dengeln anklagend. Mit „Sing Sing“ ist ein Binnenreim-mächtiges Sprechstück mit wirbelnden Bildern enthalten, außerdem das Selbstgespräch „Anderes Ich“ und natürlich „Verstärker“. Viel Schmerz und wenig Schmusen: Wenn in „Langsam“ mal geküsst wird, dann nur am Straßenrand hässlicher Autobahnen. Anja Rützel

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