Bonnie Raitt :: Vier neu aufgelegte Alben

Vier neu aufgelegte Alben der rustikalen Gitarristin und Interpretin

Mit Ausnahme von „Home Pulte“ und „Sweet Forgiveness“ (1/2) hat Bonnie Raitt noch bei jedem Album ihrer Warner-Ära einen neuen Produzenten verschlissen, bei „Nine Lives“(**l/2), ihrem neunten, letzten und schwächsten für die Firma, deren gleich vier, ohne dass es viel genützt hätte. Nach dieser Platte haifauch die Protektion von Lenny Waronker nicht mehr. Sie wurde ziemlich sang und klanglos gefeuert.

Dieselbe Sängerin, die nach ihrem – ahem – viel versprechenden Debüt während der 70er Jahre bei der Auswahl der Songs in den allermeisten Fällen einen untrüglichen und ganz vorzüglichen Geschmack bewiesen hatte, schien endgültig von allen guten Geistern verlassen worden zu sein. Die mit Keyboard-Bombast zugekleisterten Produktionen von Billy Payne und George Massenburg (der sich das bei seiner Muse Linda Ronstadt nie erlaubt hätte) waren eher dazu angetan, auch ihre größten Fans zu vergrätzen. Das war das exakte Gegenteil jener beseelten Interpretationen, mit denen sie Lieder von Paul Siebel („Any Day Woman“ war der Ohrwurm auf „Bonnie Raitt“) und Sippie Wallace, Randy Newman und Fred McDowell, Jackson Browne, Delbert McClinton und Chris Smither vorgetragen hatte.

Dass von den neun LPs jetzt neben dem achtbaren „Streetlights“ (3,0) gleich auch „Sweetforgivenens“ unter den ersten vier Remasters auftaucht, ist insofern verständlich, als das ihre weitaus erfolgreichste LP jener Jahre war. Mehr Raitt gibt’s erst mal nicht.

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