Brothers Keepers – Lightkultur: Oh, diese Texte! Das karitative Hip-Hop-Kollektiv krankt an der Sprache

Vielleicht sollte man sie sich doch mal zulegen, jene „Mix-it-yourself-Software, die das nachträgliche Mischen vorgegebener Tracks ermöglicht Denn nach dem Löschen fast aller Gesangsspuren wäre der Gesamteindruck möglicherweise ein positiver. Was Timbaland und die Neptunes an produktionstechnischen Finessen vorexerziert haben, ist bei der hiesigen HipHop-Gemeinde auf fortschreitend fruchtbaren Boden gefallen. Die 16 Tracks von ebenso vielen Interpreten (vornweg Afrob, Samy Deluxe und XN, als Gast Ziggy Marley & Bunny Wailer!) sind eine gelungene Bestandsaufnahme dessen, was produktionstechnisch in HipHop-Deutschland möglich ist Der klischeefreie Umgang mit der Sprache gehört nicht dazu. „Schön dich zu sehen/komm reich mir deine Hand/ wir können etwas ändern/mit Liebe und Verstand“ hören wir es da säuseln, und das geschlagene 70 Minuten lang. Bei aller Sympathie für die multi-kulturellen Intentionen der Protagonisten: Mit diesem pastoralen Schmonz ist die Welt nicht zu retten.

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