Bryan Adams :: 11
Elf Songs auf dem elften Album, aber leider keine neue Idee
Die Vorzeichen deuten nicht gerade auf Ideenreichtum und Innovation hin. „11“ nennt Bryan Adams sein elftes Album, und weil er bekanntermaßen so ein Fleißiger ist, gab er zur Veröffentlichung elf Konzerte in elf Städten, die in elf Ländern liegen. Natürlich an elf Tagen. Die Songtitel auf „11“ klingen wie Cover —“Oxygen“, „Broken Wings“, „Mysterious Ways“, „Walk On By“ -, sind aber typische Adams-Originale. Also nicht originell, sondern solider Poprock, der nur alte Schablonen neu anlegt. „Something To Believe In“ beginnt akustisch, Adams versucht sich ein bischen als Sprechsänger und fällt doch in gewohntes Terrain zurück: fette Sounds, gigantischer Chorus, Mitsinggarantie. „Was mit Mädchen passiert, die immer in der ersten Reihe rumstehen, wird dann in „Flower Grown Wild“ thematisiert. Ein kleiner Stachel in diesem gefälligen Songzyklus. „I Thought I’d Seen Everything“ will wahrscheinlich gar nicht die abgeklärte Power-Ballade sein, zu der es sich dann entwickelt. Adams kann einfach nicht anders. Vor der bodenlosen Banalität rettet ihn nur seine Stimme, die immer noch kratzt und raspelt, als wären die 80er Jahre nie vorbeigegangen, sich aber so vertraut anschmeichelt, dass sich eine gewisse Gemütlichkeit einstellt.
Auf die Frage nach weiteren Ambitionen hat Bryan Adams neulich geantwortet: „I think that’s enough, really, isn’t it? I think I’m happy.“ Ehrlich, immerhin. Wer ewig dasselbe in relativ gleichbleibender Qualität will, ist hier richtig.