Chris Cacavas – Love’s Been Discontinued

Neil Young ist wohl der Name, der in den Besprechungen der Alben von Chris Cacavas als Referenz am häufigsten fällt. Und wo der Alte seit Jahren auf Platte nur noch Mittelmäßiges veröffentlicht, sind dem ein oder anderen die fünf Jahre seit dem letzten Cacavas-Werk „Seif Taut „vermutlich arg lang geworden. Die in zerfranste Gitarren und süße Harmonien verpackte Melancholie wurde allmählich knapp. „Love’s Been Discontinued“ hilft gegen alle Entzugserscheinungen – vor allem aber zeigt es, wie wenig die ständigen Vergleiche, so schmeichelhaft sie sein mögen, dem Werk des Ex-Green On Red-Keyboarders gerecht werden.

„Other Side“ eröffnet das Album mit monotonem Keyboard-Riff, hypnotischen Harmonien und Rückwärtsgitarren. Der Song hätte auch auf „Bumbling Home From The Stars“ gepasst, diese wundervolle Platte, auf der sich 2002 Americana und Post-Rock Gute Nacht sagten. Aber dieses Mal sind die atmosphärischen Sounds subtil im Hintergrund platziert. Das macht sie jedoch nicht weniger wirkungsvoll. Im Gegenteil, sie scheinen die Schwerkraft aufzuheben und lassen die mild psychedelischen, warmen, melodie- und harmonieverliebten Songs förmlich schweben wie ein Stück von Can mit Damo Suzuki.

Die lange Warterei hat sich gelohnt, wir bekommen keinen Ersatz-Neil-Young, sondern allerfeinsten Chris Cacavas.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates