Creedence Clearwater Revival :: Green River

Endlich in akzeptablen Überspielungen: die großen CCR-LPs

Mit keinem anderen Katalog einer prominenten Band ist – abgesehen von den Decca-Aufhahmen der Rolling Stones, die derzeit nur in den klangtechnisch schlechteren US-Versionen vertrieben werden – mehr tontechnischer Schindluder getrieben worden als mit dem von Creedence Clearwater Revival. Das gilt für die Meisterwerke „Green River“, „Willy And The Poor Boys“ (5,0) und „Cosmos’s Factory“ (4,5) genauso wie für die Frühwerke „Creedence Clearwater Reriral“ (3,5) und „Bayou Country“ (4,0). Was zum einen mit der aus der LP-Ära übernommenen Praxis des internationalen Band-Austauschs zu tun hat (Lizenznehmer erhielten oft nur Kopien der Sicherheitskopien), aber auch mit der Tatsache, dass sich offenbar niemand so recht bemüßigt fühlte, diese Rock-Klassikern von den Originalbändern transferiert auf CD zu veröffentlichen. Jetzt erbarmte man sich auch bei Fantasy in den USA der CCR-Fans und übernahm hervorragende Neuüberspielungen. Garage hin, Swamp- Rock-Sound her: Was immer Little Richards gelehrigstem Schüler an einzigartigen Rock’n’Roll-Klängen vorschwebte, kommt hier druckvoller, eindrucksvoller, plastischer und mitreißender rüber als je zuvor auf LP oder CD. Will sagen: besser noch als seinerzeit auf den richtig „heiß“ geschnittenen Vinyl-Singles, von denen auch die letzten wie „Hey Tonight“ auf „Pendulum“(3) und „Sweet Hitch-Hiker“ auf „Mardi Gras“(2,5) bei 45 R.P.M noch mehr Entzücken auflösten.

Der dafür verantwortliche japanische Tonmeister hat nichts enttäuscht, geschweige denn die Aufnahmen auf irgendeinen digitalen Wohlklang getrimmt. Die klingen hier so wunderbar (vor)verzerrt, dass man meinen könnte, bei den Aufnahmen im Studio dabei zu sein. Neu überspielt hat er auch „The Concert“ (3,5), das vorher – wie auch „Mardi Gras“ – nur in ziemlich schludrigem Mastering auf LP und CD vorlag. Neue Liner Notes schrieben prominente CCR-Fans der ersten Stunde, unter anderen Ben Fong-Torres, Ed Ward, Dave Marsh und Robert Christgau. Nur welche Tonleute John Fogerty damals bei den Aufnahmen assistierten, bleibt weiterhin ein Geheimnis. Vielleicht weiß Fogerty es noch.

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