Damien Jurado :: Maraqopa
Launisches Geschrammel und Gegniedel vom ewigen Talent
Wie schon der Vorgänger „Saint Bartlett“ wurde auch Damien Jurados neues Werk von Richard Swift produziert, der ja so eine Art Phil Spector für Arme darstellt. Im Zuge dessen hat sich der Singer/Songwriter aus Seattle ein Stück weit von seinen Lo-Fi-Anfängen entfernt, auch wenn das akustische Geschrammel sein düsteres Schaffen weiterhin dominiert.
Sein nunmehr zehntes reguläres Studioalbum fängt indes gut an: mit einem echten Muntermacher nämlich, dem psychedelisch-schrulligen Bluesrock-Jam „Nothing Is The News“, der nach gemächlichem Beginn mit seinem perfiden E-Gitarrengegniedel für Jurados Verhältnisse durchaus ungewöhnlich ist. „Nothing you have, and all that you want is gone“, heißt es darin, und somit dürfte klar sein, dass aus dem amerikanischen Musiker niemals ein Ausbund an Fröhlichkeit werden wird. Da hilft weder ein Kinderchor wie in „Life Away From The Garden“, das der verlorenen Unschuld vergangener Zeiten nachtrauert, noch ein fluffiger Bossa-Nova-Rhythmus wie in „This Time Next Year“. Das Leben bleibt ein Jammertal auf „Maraqopa“. Davon zeugt nicht zuletzt Jurados leidgeplagter Gesang, der trotz seiner langen Karriere manchmal merkwürdig unbeholfen erscheint.
Selbstsicher wirkt er hingegen da, wo er sich ganz seinen lakonischen Geschichten zuwenden kann, in dem leichtfüßigen „Working Titles“ etwa, das manch durchschnittlichere Nummer des Albums vergessen macht. Wenn er jedoch nicht bald mal eine Schippe drauflegt, wird Damien Jurado als ewiges Talent enden, dem der große Durchbruch verwehrt bleibt. (Secretly Canadian/Cargo) Alexander Müller
Beste Songs: „Nothing Is The News“, „Working Titles“