DAS LEBEN IST SCHÖN von Robert Benigni :: ab 12. November

Adornos berüchtigter Ausspruch, daß „nach Auschwitz keine Gedichte mehr geschrieben werden können“, hat sich als verständliche Überreaktion erwiesen. Doch darf man eine Komödie im Konzentrationslager spielen lassen? Roberto Benigni hat es gewagt – und das Publikum gespalten. Wütende Ablehnung, aber auch der Jurypreis von Cannes waren die Reaktionen. Italiens Starkomiker macht in „Das Leben ist schön“ vor keinem abgeschmackten Gag halt, bewegt sich bei seinem Klamauk über das Grauen auf schmalem Grat. Der erste Teil des Films, in dem der weltfremde Romantiker Guido (Benigni) im faschistischen Italien von 1939 um die schöne Lehrerin Dora (Benignis Ehefrau Nicoletta Braschi) wirbt, ist klassisches Boulevard. Dann kippt der Film um: Guido und sein Sohn landen im KZ. Mit verzweifeltem, schwarzem Humor macht er dem Jungen weis, daß alles, was im Lager passiert, nur ein großes Spiel ist: Der Sieger erhält einen Panzer. Beim tränenreichen Ende verliert Benigni jedoch den Mut zur Provokation. Mutter und Sohn fallen sich in die Arme, das Happy-End hat gesiegt.

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