Der Schatzplanet von Clements und Musker :: (Start 5.12.)

Unter der Ägide von Produzent Jeffrey Katzenberg brachte Disney die erfolgreichsten Zeichentrickfilme in seiner Geschichte heraus. Nach dessen Abgang im Kompetenzstreit mit Konzernchef Michael Eisner verlief das Geschäft glanzlos, wurde bei „Atlantis“ der Ton ernsthafter und für „Lilo & Stitch“ experimentiert. Zudem schien die immer ausgereiftere CGI-Technik den klassischen Zeichenstil zu verdrängen. Mit der Adaption von Robert Louis Stevensons Roman „Die Schatzinsel“, eine für Disneys Stammsparte eigentlichja naheliegende Vorlage, wurde nun mit einem bemerkenswerten Spagat an die alte Zeit angeknüpft. Denn auch wenn die Piratenstory unübersehbar an „Star Wars“-Merkmalen festgezurrt, mit Solar-Surfbrettern dem modernen Teenagerkosmos angepasst und die gezeichneten Bilder mit CGI forciert wurden, glänzen durch die sagenhafte Optik nostalgisch vor allem wieder der kauzige, rührende Witz liebevoll entworfener Charaktere. Für junge Zuschauer taugt der mal schmollende, mal smarte Jim Hawkins als Identfikationsfigur. Wer die frühen Disney-Klassiker aber schätzt, wird sich beim Schiffskoch Silver aufgehoben fühlen, einem alternden, massigen Cyborg mit bärbeißigem Humor und sentimentaler Ader. Zum Weinen schön.

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