Der Wixxer :: Start: 20. 5.

Gerhard Polts Sandalenklamauk „Germanikus“ und Hape Kerkelings Provinzklamotte „Samba in Mettmann“ haben niemandem den Schuh ausgezogen. Womöglich schafft das wieder Bully, diesmal mit seinem „(T)raumschiff Surprise“, Voher allerdings versucht es noch Oliver Kalkofe mit einer Parodie auf die Edgar-Wallace-Krimis, die neben den „Winnetou“-Filmen in der Nachkriegszeit verhängnisvoll den biederen Standard des bundesrepublikanischen Kinos prägten. Für Komiker ist dieser falsch verstandene „Kult“ natürlich ein paradiesischer Pointen-Steinbruch. Andererseits ist es arg einfach und selten witziger, wenn man schon das Original nicht ernst nehmen konnte. Zumal Kalkofe in grober „Mattscheibe“-Manier bekannten Spott über die Casting-Shows und Dieter B. nicht ausspart, ja sogar „Matrix“ noch mal persiflieren muss. Im kniddrigen „Columbo“-Trenchcoat spielt er die Scotland-Yard-Rolle von Heinz Drache oder Joachim Fuchsberger, Bastian Pastewka macht als Assistent mit Melone den Eddie Arent. Es gibt viele hübsche Einfälle und vortreffliche Gags, die clever auch „Das Schweigen der Lämmer“, „Dirty Harry“ und andere Genrefiguren einbinden.

Trotzdem fehlt es oft an Timing. „Ladykracher“-Regisseur Baumann kommt nicht über eine Sketchrevue hinaus. Comedy ist eben keine Kinokomödie.

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