Devil May Cry 2:

Als Capcom mit,,Devil May Cry“ Damonenjäger Dante erstmals ins Rennen schickte, schufen sie damit ein neues Spiel-Subgenre. Auf vertrackte Knobeleinlagen wird fast völlig verzichtet, stattdessen ist Action total angesagt. Dabei streift der Held durch die opulente Polygonarchitektur und metzelt sich möglichst cool durch Horden von Untoten und Dämonen. Und da das Spielprinzip erfolgreich war, war es klar, dass Epigonen nicht lange auf sich warten lassen.

Etwa Segas Neuauflage ihres 2D-Helden „Shinobi“ ein vermummter Ninja mit langwehendem roten Schal. Wie Dante muss auch Shinobi sich mittels cooler Moves (etwa an der senkrechten Wand entlang laufend) und Schwetttechniken durch eine Unzahl von Gegnern und Bosskämpfen schlagen. Dabei schafft es Sega zwar nicht ganz, das Flair des 2D-Klassikers in die Next-Generation-Welt hinüberzuretten, legt aber nichtsdestotrotz ein kurzweiliges, hieb- und stichfestes Actionspiel hin. Selbes Spielprinzip, anderes Setting: „Rygar“. Auch hier heißt es sich in der Gestalt des mythischen Helden Rygar durch die Gegnerscharen zu kloppen. Im Gegensatz zum modernen „Shinobi“ ist „Rygar“ allerdings in der römischägyptischen Welt der Antike angesiedelt. Entsprechend die Gegner: Rygar muss es mit Zyklopen, Minotauren und Titanen aufnehmen. „Rygar“ begeistert vor allem durch seine phantastischen Grafiken, die das Flair des alten Roms perfekt einfängen. Leider sind die Gegner wenig abwechslungsreich – wenn auch die Endgegnerkämpfe recht knackig sind -, und ein ums andere Mal iässt einen die nervige Kameraführung den Verstand verlieren.

Aber mit „Devil May Cry II“ meldet sich auch der Genre-Gottvater zurück. Und diesmal ist Dante nicht allein. Das Spiel wird auf zwei Discs ausgeliefert, eine für Dante, die andere für den neuen spielbaren Charakter namens Lucia – wobei sich die Handlungsstränge der beiden überlappen. Ansonsten gibt’s das bewährte Spielprinzip, allerdings wurde das Ganze in eine frühindustrielle Welt verlegt. Die Grafik ist schick, flimmert teilweise aber arg. Zwar hat Dante von allen drei Genre-Kollegen die beste Steuerung, trotzdem kommt der zweite Teil nicht an den Vorgänger heran – es fehlt ihm an Atmosphäre.

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