Die besten Musikfilme: Sign O‘ The Times, 1987

Man kann förmlich riechen, dass der Nebel parfümiert ist. Alles in Pastellfarben, Leute tanzen als Silhouetten im Scheinwerfer, die Bühnenszenerie ist ein mit Neon-Schriftzügen gemaltes Rotlichtviertel. Der große Konzertfilm von Prince erklärt nichts über die achtziger Jahre, ist aber ein einmaliges Dokument ihrer ästhetischen Tönung: die Wet-Gel-Coolness, die nur angedeutete Abgründigkeit, die Kombination aus Funk-Revue und Rock’n’Roll-Show. Trotz der affektiert geschauspielerten Rahmenhandlung, trotz Kitsch und Schlagzeugsolo muss man deprimiert feststellen, dass uns mit Prince ein ganz Großer verloren gegangen ist, der Pirouetten drehen und Spagate schlagen und dabei noch singen konnte, dass einem warme Schauer die Beine hochlaufen.

Killer-Szene: Bei „Hot Thing“ rutscht Prince mit Anlauf zwischen den gespreizten Beinen seiner Tänzerin Cat hindurch und reißt ihr den zitronenfarbenen Rock weg. Sie trägt einen Slip.

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