Die Zeit, die bleibt – Francois Ozon

Ein junger Mann muss sich vom Leben trennen, und es ist eine Qual, ihm dabei zuzusehen. Romain (Melvil Poupaud) hat Krebs. Der Tumor sitzt im Kopf, die Heilungschance beträgt weniger als fünf Prozent. Drei Monate bleiben dem 30-jährigen Modefotografen. Eine Chemotherapie lehnt er ab, statt dessen verschweigt er seine Krankheit, stößt brüsk Verwandte und Freunde weg, zieht sich zurück. Subtil und langsam porträtiert Ozon einen Mann, der sich Gefühle immer vom Leib gehalten hat. Auch seine Angst frisst er nun in sich hinein, läßt sich nichts anmerken. Seine Fotos mit den jungen Models sind vergänglich wie das Leben, und so will auch er sich quasi auflösen. Romain wird immer schwächer und dünner, vollgepumpt mit Schmerzmitteln. Schmerzlich, aber unsentimental wird man dabei mit den ewigen Fragen konfrontiert: Was ist der Sinn des Lebens? Was bedeutet der Tod? Und sollte nichts folgen – was bleibt zurück? Zuletzt sieht man einen Sonnenuntergang am Strand ähnlich wie am Anfang von Ozons Ehedrama „5 x 2“. Die Farben bleichen aus, dann wird das Bild schwarz. Extras: Making-of und Interview mit Ozon.

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