Discographie Tom Petty & The Heartbreakers
„Tom Petty & The Heartbreakers“ (1976)
Mitten in die Blütezeit von New Wave und Punk pflanzte der „Newcomer“ mit zehn Jahren Berufserfahrung knirschende Rock-Riffs und Sixties-Anleihen – und lieferte ganz nebenbei seinen ersten Hit: Die Single „American Girl“ schielte derart dreist zurück zu den Byrds, daß Roger McGuinn sie sogar kurze Zeit später coverte. 3,0
„You’re Gonna Get It“ (1978)
Mit noch weiter komprimiertem Gitarren-Sound (und folglich oft versandender Stimme) leidet das Album unter dem Druck des verfluchten zweiten Werkes. Und aus den mageren 30 Minuten Spielzeit ließ sich nicht mal ein kleiner Hit zu destillieren. 2,5
„Damn The Torpedoes“ (1979)
Ein Meilenstein nicht bloß für Petty, sondern das gesamte Genre. Trotz des Frustes über den Verkauf seines liebgewonnenen Labels Shelter an MCA beschenkt Petty die neuen Herren mit einigen der intensivsten, subtilsten, schönsten Midtempo-Songs seiner Karriere. 4,5
„Hard Promises“ (1981)
Der nächste Geniestreich, und bald auch schon mit Platin veredelt. Gegenüber dem Vorgänger muß der Fan nur kleine Abstriche machen – und darf sich zudem fortan sicher sein, daß Petty nicht länger jede freie Minute mit seinen alten Byrds-Alben vorm Plattenspieler verbringt. 4,0
„Long After Dark“ (1982)
Nach dem Aufstieg kommt der Fall: Mit seinem schwächsten Album endet der erste Höhenflug. Obwohl die Band ihre handwerklichen Qualitäten erneut demonstriert, wirkt doch zumindest der Songwriter Petty ausgebrannt und dekoriert viel Füllmaterial um allzu wenige gute Songs. 2,0
„Pack Up The Plantation: Live!“ (1985)
Zu lange Wochen im Studio waren der Geburtshelfer dieses Doppel-Albums. Die konfuse Auswahl von Hits und mediokren Songs enttäuschte aber die hohen Erwartungen derer, die schon damals um die Heartbreakers-Bastion Bühne wußten. 2,5
„Southern Accents“ (1985)
Eine hübsche Idee,’ne Menge Country, eine Prise Soul und Psychedelia zum modernen Bild des Südens mischen zu wollen. Dafür allerdings hätte Petty besser nicht Dave Stewart zum Produzenten ernannt. Als Experiment bleibt das umstrittenste Album der Heartbreakers dennoch interessant. 3,0
„Let Me Up (l’ve Had Enouqh)“ (1987)
Wegen seiner etwas hingepfuschten Produktion nicht eben ein Meisterwerk, aber doch immerhin die wohltuende Rückkehr zu simplen, archaischen Songs und harmonischem Laid-Back-Sound der Band. Die vorangegangene Tour mit Dylan hat hörbare Spuren hinterlassen. 3,0
„Full Moon Fever“ (1989) Das erste Solo-Album klingt… wie ein lupenreines Heartbreakers-Produkt Kein Wunder: Campbell, Tench & Epstein sind die Backing Band. Die Handschrift von Produzent Jeff Lynne weist dennoch in eine Zukunft unter einem Himmel voller Keyboards und silbriger Gitarren-Sounds. 4,0
„Into The Great White Open“ (1991)
Wieder mit Band, und auch wieder mit Jeff Lynne. Zwar gelingen mit dem Titelsong und „Kings Highway“ Highlights, die mittlerweile Klassiker im Heartbreakers-Repertoire sind, insgesamt aber hätte Petty sich gern ein Stückchen vom Vorgänger wegbewegen dürfen. 3,0
„Wildflowers“ (1994)
Laut Etikett das zweite Solo, in Wahrheit doch erneut fast ein Heartbreakers-Album. Der Entschluß aber, Lynne in die Wüste zu schicken, war ein guter, die Inthronisierung Rick Rubins auf dem Produzentensessel ein noch besserer. So umwerfend entspannt hat Petty nie zuvor musiziert 4,5
„She’s The One“ (1996)
Steht Soundtrack drauf, sind aber nur drei Filmsongs drin. Das exquisite weitere Dutzend hat Petty (hörbar) aus der Restekiste vergangener Studio-Tage gesammelt, und Rubin braute daraus eine ungewohnt amüsante Melange bunt gefärbter Perlen mit einem endgültig erwachsenen Sänger. 3,5
„Echo“ (1999)
Petty ist (noch?) nicht Neil Young, aber die Serie gelungener Alben nimmt bald bedrohliche Formen an. Reduzierte Lyrik, grandiose Harmonien und eine edel gereifte Band machen aus dem jüngsten Oeuvre erneut einen Quell froher Hoffnung, der Rock’n’Roll möge dem Tod noch verdammt fern sein. Allenfalls am Songmaterial hätte Rubin seinen Schützling weiter feilen lassen sollen. 3,5