Diska – America’s The Bomb: Eine alternative Perspektive auf den 11. September und das Danach :: ECHOKAMMER

Dieses Album erschien am 11. September 2002 und soll auch so gelesen werden: als alternative, nicht-amerikanische Perspektive auf den Terror und das Danach. Albert Pöschl (Lions Den Dubshower) und Radio-DJ Ralf Summer von Diska wissen natürlich nur zu gut, dass komplexe politische Statements im Pop sich einer gewissen Mimikry bedienen müssen, denn Poptexte funktionieren ja, wenn sie denn funktionieren, über ihren Slogancharakter, egal ob weltpolitisch „Capitalism Stole My Virginity“ (The (International) Noise Conspiracy) – oder nicht – „Fuck The Pain Away“ (Peaches).

Wenn man mal vom etwas aufdringlichen Guy-Debord-Seminar-Rauschen des Intros „Gesellschaft des Spektakels“ absieht, gilt hier das alte David-Byrne-Statement, dass man tanzen sollte, um die Texte besser zu verstehen.

So unterwirft sich „America’s The Bomb“ ganz bewusst einer Dancehall-Okonomie und borgt sich den alten The Clash-Slogan „I’m so bored with the USA“. Das Politische findet sich dabei nicht nur auf textlicher, sondern auch auf musikalischer Ebene, beispielsweise in maschinell gebrochenenBlues-Anleihen. Diska nennt diese Mischling aus Disco, Rock und Dub „Missisippi-Blues“. Schlau.

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