Diverse – Teenage Crush Vol. 4
Im Moment erzählen sie uns alle einmal wieder, wieviel frische Luft die Invasion der Beatles in ein Amerika brachte, das der Mord an Kennedy in tiefe Depression gestürzt hatte. Das war eine ganz andere Musik, die das weiße Mittelklasse-Amerika vorher liebte. Für das lieferte die aus dem Soundtrack zu George Lucas‘ „American Graffiti“ bekannte Musik die akustische Folie. Die 1997 von Oldies-Spezialist Ace Records gestartete Serie „Teenage Crush“ tut genau das auch – auf ihre Weise. Aus dem goldenen Zeitalter des amerikanischen Rock’n’Roll pickt sie sich jene Hits raus, die damals the Soundtrack to teen angst waren. Sprich die Schmachtfetzen von Fabian und anderen Teenager-Idolen genauso wie die Pop-Ohrwürmer von Tommy Roe oder Donnie & The Dreamers, den Fleetwoods, Brian Hyland und Frankie Avalon.
Dabei hatte das sentimentale Liedgut eines Don Gibson („Sweet Dreams“), Ray Peterson („Tell Laura I Love Her“), Bobby Vee („Devil Or Angel“) oder Conway Twitty („It’s Only Make Believe“) einfach Stil, und Evergreens der Gattung wie Jack Scotts „What In The World’s Come Over You“, Tommy Roes „Sheila“ oder „Sea Of Love“ von Sam Phillips & The Twilights mit so etwas wie „Wenn Teenager träumen“ hier zu Lande zu vergleichen, wäre lächerlich. Wie die erste Folge (auf der alle genannten Hits zu hören sind) ist die neue Folge eine Mixtur aus erfolgreichen Aufnahmen und weniger populären Songs, die gleichwohl keinen Deut schlechter waren.
Zu letzteren gehören hier etwa „I’ll Rememer Carol“ von Tommy Boyce oder „Treasure Of Love“, nur eine Nr. 16 für die R&B-Legende Clyde McPhatten Um Überschneidungen zu vermeiden (nämlich mit der eigenen Serie „The Golden Age Of American Rock’n’Roll“), gibt es Songs wie „Blue Velvet“ nicht in der 1963er Version von Bobby Vinton, sondern in der älteren, mit der die Statues 1960 nur auf Nr. 84 der Hitparade kamen. Und dann natürlich jede Menge Top-Ten-Hits, darunter auch bei uns so geläufige Pat Boones „Love Letters In The Sand“, Bobby Darins „Queen Of The Hop“, Johnny Burnettes „Dreamin'“, den Schubidu-Klassiker „Mr. Blue“ von den Fleetwoods und die grandiose Über-Edelschnulze „Take Good Care Of My Baby“.