Eine dunkle Begierde :: Regie: David Cronenberg
Sexuelle und wissenschaftliche Obsessionen spielen in fast allen Filmen von Cronenberg eine Rolle. So ist es nur folgerichtig, dass der kanadische Altmeister des psychologischen Horrors nun das Bühnenstück „The Talking Cure“ von Christopher Hampton über die beiden Gründer der modernen Psychoanalyse verfilmt hat.
In Zürich behandelt der ehrgeizige Psychiater C. G. Jung (Michael Fassbender) die labile, impulsive junge Russin Sabina (Keira Knightley), die unter traumatischen Kindheitserfahrungen leidet. Als ihn sein koksender, triebhafter Kollege Otto Gross (Vincent Cassel) mit seinen unterdrückten Instinkten konfrontiert, beginnt er eine sadomasochistische Affäre mit seiner schönen Patientin, was zum Bruch mit seinem Mentor Sigmund Freud (Viggo Mortensen) führt.
Eingeschnürt in einem stilistisch exquisiten, kühlen Korsett, prallen in Cronenbergs Sittengemälde „Eine dunkle Begierde“ neurotische Extreme aufeinander. Knightley überzieht als hysterisch schnaufende Schöne zwar etwas, berührt aber auch als einziger Charakter in der sterilen Versuchsanordnung voller Metaphern, die ohne Höhepunkt vorübergeht.