Elbow – Cast Of Thousands :: V2

Auf dem Elbow-Debüt „Asleep In The Back“ (2001) gab es einen bemerkenswerten Song. „Bitten By The Tailfly“ bestand anfangs lediglich aus Genuschel, dann aber durchbrach eine aggressive Gitarre die Eintönigkeit, bis sich das Stück in ein erstaunliches Fiasko aus Sound und Sinnlosigkeit ergab. Der Rest der Platte: eine etwas spröde Abstraktion zum Selbsterschließen. Kunst wahrscheinlich, und noch nicht mal uninteressant.

Zehn Jahre sind für „Asleep“ ins Land gegangen, ein Reifeprozess also, der wohl eher im Persönlichen als im Musikalischen zu suchen war. Natürlich weichen Elbow auch auf „Cast Of Thousands“ (VÖ: 18.8.) nicht vom so mühselig gefundenen Kurs ab. Wenngleich die neuen Songs deutlicher auf der Suche nach Geste und Melodie sind. Auf „Ribcage“ gelingt dies mit Unterstützung eines Frauenchors auch ganz passabel. Gospel light. „Fugitive Model“ lebt von einer heimeligen Melodie, der aufwändigen Instrumentierung, doch die Melancholie bleibt harmlos.

Die übrigen Songs sind ausgetüftelte, im schläfrigen Midtetnpo kriechende Konstrukte, die zum Teil wie eine Kreuzung aus Sigur Ros und Radiohead klingen. Und bei aller Gewandtheit einen Tritt in den Hintern vertragen könnten.

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