Eleanor Friedberger :: Last Summer
Nicht ganz so experimentell wie der Artpop der Fiery Furnaces
Eleanor Friedberger ist die eine Hälfte des Duos The Fiery Furnaces. Das veröffentlicht seit fast zehn Jahren Platten zwischen großem Pop und großem Experiment, das mitunter die Grenze zum Unanhörbaren überschreitet.Friedberger ist nun 35 Jahre alt. Wenn, dann jetzt, hat sie sich wohl gedacht und ihr erstes Soloalbum „Last Summer“ veröffentlicht. Die meisten Songs handeln von ihren Erlebnissen in New York, der Stadt, in der sie seit elf Jahren lebt. Von U-Bahn-Fahrten, Ersatzteilen für Fahrräder, Touren und Trennungen.
Friedberger steckt viel in ihre Musik, nicht nur viele Erinnerungen, sondern auch viele Instrumente. Da hält sie es wie die Fiery Furnaces, doch treiben es ihre Songs dabei nicht bis zum Äußersten. Wenn das Ergebnis so klingt wie die fast ausgelassene Rocknummer „My Mistakes“, mit Saxofonsolo am Ende, oder gleich darauf das schön träge „Inn Of The Seventh Ray“ mit Klavier, dann wünscht man sich, sie hätte schon viel früher eigene Musik veröffentlicht. Die Platte beginnt stark, lässt aber nach einem Drittel ein wenig nach. Da fehlt manchmal die Melodie, da sind Stücke mehr Skizze als fertige Songs, auch wenn Friedberger weiter viel probiert zwischen Artpop und Spoken Word.
„I wanted it to be my little affair“, hat sie über ihr Solodebüt gesagt. Wollte mal testen, ob sie das überhaupt kann. Dass sie es kann, hat sie bewiesen. Dass sie es besser kann, hat sie angedeutet. (City Slang) Sebastian Dalkowski
Beste Songs: „My Mistakes“, „Heaven“