Embrace – The Good Will Out :: HUT/VIRGIN

One big family. Oasis mögen, sagt man, nur zwei andere aktuelle Bands: The Verve und Embrace. Embrace, sagen einige, klingen wie Oasis. Auf den neueren Stücken, sagen andere, kämen Embrace The Verve sehr nahe. In irgendwelchen Übungskellern trifft man dieser Tage auf Bands, die einfach nur Embrace sein wollen. Letztes Jahr wollten sie noch The Verve sein. Das Jahr davor – Oasis. Sind Danny und Richard McNamara die neuen Gallaghers? Ist „Come Back To What You Know“ das „Whatever ’98“? Wir sagen jetzt: Man kann „The Good Will Out“ in nichts anderes unterteilen ab Oasis-Stücke (Proll-Refrains! Bis-zum-Wem-bley-Stadion-ist’s-nicht-mehr-weit-Stimmung! Superladdish!) und The Verve-Stücke (orchestrale Seufzer!).

Tonight I’m a rock’n’roll star. Den Ashcrofts und Gallaghers die Höhenluft wegatmen – nichts wird’s damit! Danny McNamaras Stimme hat nichts Charakteristisches, wirkt dünn im direkten Vergleich. In Yorkshire ticken die Uhren halt leiser. Embrace fehlt das, was die anderen weit gebracht hat: eine große Fresse! Daß sie für Amerika einen Deal mit Geffen haben, muß man ihnen aus der Nase ziehen. Mal ehrlich: Wer mag schon bescheidene Sympathen? Statt dem Angebot der Plattenfirma in ein teures Studio zu folgen (nachdem sie „All You Good Good People“ in den heiligen Abbey Road-Gemäuern eingespielt haben, sind Embrace einfach daheim in Huddersfield geblieben.

The drugs don’t work. Die Musik schon. Auch wenn „The Good Will Out“ nie, nie, nie einen Status erreichen wird wie das Stone Roses-Debüt, „(What’s The Story) Morning Glory?“ oder „Screamadelica“, sind die Songs genau das Richtige – wenn nicht das einzig Richtige – gegen jetzt auftretende trübe Gedanken, wenn der Rest der Welt draußen Sommer spielt Irgendeiner wird dann das nächste Silvesterfeuerwerk auf „Sky News“ untermalen. D’you know what I mean?

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